Sonntag, 25. Juli 2010

Going to San Francisco

Auch der schönste Urlaub geht mal irgendwann zu Ende und so kommt es, dass ich nun schon wieder ein paar Wochen zu Hause bin und noch immer nicht von all unseren Abenteuern berichtet habe! Es wird Zeit, dies zu ändern und mit dem Erzählen fortzufahren!

Die Cedar Lodge am Rande des Yosemite Parks haben wir am nächsten Morgen rasch wieder verlassen. Meinem Magen ging es wieder besser und so konnten wir gut gelaunt unsere Fahrt in Richtung San Francisco fortsetzen. Immerhin gab es noch kostenlosen Kaffee beim Check out im Hotel, was wohl auch so ungefähr das Beste am ganzen Aufenthalt war...

Über Mariposa und Merced sind wir wieder durch unterschiedlichste Landschaften gefahren. Am Anfang war es noch sehr bergig, doch schon bald waren wir nur noch von schier unendlichen Wiesen und Feldern umgeben. Obwohl die Tagesstrecke recht lang war, es aber keine Sehenswürdigkeiten auf dem Weg gab, beschlossen wir, dass wir uns erst bei einem Frühstück stärken würden um dann die restliche Strecke durchzufahren. Und wo könnte man in den USA besser frühstücken als im International House of Pancakes?? Nachdem wir eine Weile gewartet hatten, bekamen wir einen schönen Tisch am Fenster zu gewiesen und wurden gleich mit Eistee und Saft bedient. Die Karte war sehr umfangreich, es gab unzählige Pfannkuchenvarianten, Eier, Omlettes, Cinnamon Rolls, deftige Mahlzeiten, Joghurt und und und. Wir entschieden uns schließlich für eine Kombination von Salzigem und Süßem, für jeden gab es 2 Eier nach Wahl, Schinken oder Würstchen, Hash Browns und 2 Pfannkuchen nach Wahl. Ich habe natürlich wieder Strawberry Cheesecake Geschmack gewählt, was besseres gibt es gar nicht ;-)
Das Essen war sehr sehr gut und so konnten wir gut gestärkt den Rest der Fahrt angehen. Da wir es im Yosemite Park nicht mehr geschafft hatten, die großen Sequoia Bäume ganz im Süden anzuschauen, war unser erstes Ziel der Muir Woods National Park im Norden von San Francisco. Über eine sehr abenteuerliche Serpentinen Straße sind wir schließlich am Parkeingang angekommen und mussten feststellen, dass es ganz schön frisch war. Dank der Nationalparkkarte konnten wir auch diesen Park kostenlos besichtigen. Im Gegensatz zum Sequoia oder Kings Canyon Nationalpark sind hier die Mammutbäume zwar riesig hoch, die Stämme sind aber nicht dicker als bei normalen Bäumen. Die höchsten Bäume werden bis zu 380 Fuß groß, also knapp 115 m! Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, den mittleren Weg zu laufen, der 1,5 bis 2 Stunden dauern sollte. Da wir aber schon nach 20 Minuten am Wendepunkt angekommen waren, entschieden wir uns, doch den "langen" Weg zu nehmen, für den 4 Stunden angesetzt waren. Es war sehr eindrucksvoll durch den Wald zu spazieren und es war angenehm, dass der Nationalpark wirklich in seinem ursprünglichen Zustand belassen war, ohne animierte Schaubilder und Erlebnis-Schnickschnack. Nach einer knappen Stunde waren wir wieder am Eingang angekommen, so viel zur Einschätzung der Wanderwege....

Da wir nun schon mal auf der nördlichen Seite der Golden Gate Bridge waren, beschlossen wir, direkt noch nach Sausalitos zu fahren, einem Küstenstädtchen, in dem sich vor allem Künstler und (Über)Lebenskünstler niedergelassen haben. Da aber grade keine Parkplätze frei waren und das Örtchen auch nicht so spektakulär war, haben wir es bei einer Rundfahrt belassen und sind in Richtung San Francisco weitergefahren.
Je näher wir der Küste gekommen sind, umso diesiger ist es geworden. Über San Francisco hingen richtige Nebelschwaden und auf den Bergen sah es so aus, als wären die Wolken zum Greifen nahe. Als wir auf die Golden Gate Bridge gefahren sind, sind wir schließlich komplett im Nebel versunken :-( Von der Brücke hat man so gut wie gar nichts mehr gesehen, sehr schade!

Gegen 16 Uhr kamen wir schließlich in unserem Hotel an, nachdem wir vorher eine ganze Weile im Stau gestanden hatten. Das Hotel war ok, mitten im Financial District, umgeben von Coffee Shops und Restaurants. Das Zimmer war recht klein, dafür hätte man aus dem Bad grad noch ein Zimmer machen können. Krass war allerdings der Preis fürs Parken, stolze 39$ plus Steuern wurden uns pro Nacht berechnet! Da es aber keine Alternative gab, mussten wir unseren Autoschlüssel beim Portier abgeben.

Nachdem wir uns ein bisschen ausgeruht hatten, sind wir zu Fuß los gezogen, zunächst nach China Town. Durch ein prunkvoll gestaltetes Tor sind wir in das asiatische Viertel gelaufen. Hier gab es etliche Restaurants, bei denen man lediglich die Bilder auf der Karte verstehen konnte, Nippes-Geschäfte, Schmuckgeschäfte, Souvernierläden, aber auch sehr edle Boutiquen mit asiatischer Kleidung und sehr schicken Möbeln und Dekokram. Direkt an Chinatown angrenzend ist das italienische Viertel, in dem wir einen gute Pizzeria zu finden gedacht hatten. Gut waren die Restaurants bestimmt alle, aber wir waren nicht bereit, knapp 20$ für eine Pizza Margarita auszugeben. Also sind wir wieder in Richtung Union Square gelaufen, wo wir ein riesiges Shopping Center gefunden haben. Der Food Court war sehr groß und so gab es für jeden von uns etwas passendes zu Essen. Tanja hat sich ein Chicken Sandwich mit Pommes geholt, ich hatte eine Clam Chowder in einem leckeren Sauerteigbrot. Nach dem Essen sind wir noch eine Weile durch das Shopping Center gezogen, dann sind wir zurück Richtung Hotel gelaufen. Mittlerweile war das Wetter richtig unangenehm. Es waren nur 14 Grad und es hat die ganze Zeit leicht geregnet. Nach unserer Zeit in der Wüste, war diese Wetteränderung mehr als unangenehm :-(

Im Hotel angekommen, haben wir noch unsere Emails gecheckt und sind schließlich gegen Mitternacht ins Bett gegangen. Die Nachruhe hat allerdings nicht lange angehalten, gegen 2:30 Uhr schrillte ein schrecklich lauter Ton durch das ganze Hotel. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Ton zuordnen konnte und gerafft hatte, dass es ein Feueralarm ist... Tanja hatte in der Zwischenzeit schon alle Wertsachen und Pässe zusammengepackt und war schon halb angezogen. 5 Minuten später waren dick genug angezogen um auf die Straße zu gehen. Im Flur waren schon etliche Leute zu sehen, aber es war weder Rauch, noch Feuer noch die Feuerwehr zu sehen, so dass wir schon ahnten, dass es nur ein Fehlalarm war. Wenige Minuten später kamen ein paar Leute die Treppe schon wieder hoch und gaben Entwarnung. Irgendwelche Idioten hatten den Alarm im Aufzug betätigt. Na das war aber ein teurer Spaß....

Trotz der kurzen Nacht sind wir NATÜRLICH gut gelaunt und zu früher Stunde aus dem Bett gesprungen ;-) Nachdem wir uns mit einem riesigen Starbucks Kaffee zurück ins Leben geholt hatten, haben wir uns erst einmal ein Bahnticket besorgt. San Francisco ist eine der wenigen amerikanischen Städte, in denen man mit öffentlich Verkehrsmitteln sehr gut zurechtkommt. Mit der U-Bahn sind wir dann zum Ferry Building gefahren, in dem an diesem Samstag ein Bauernmarkt stattfinden sollte. Der Mark war einfach riesig und es gab die saftigsten Pfirsiche, Birnen, Äpfel, Orangen, frische Feigen, Oliven, Pasteten und Dipps, Käse vom Biobauern, Lavendel und andere Kräuter, Tomaten, Fisch und Meeresfrüchte und so viele andere Sachen. An vielen Ständen durfte man auch probieren oder an ausgefallenen Sachen riechen. Ich musste mir erst mal drei Pfirsiche kaufen, ich hab in meinem Leben noch nie so saftiges Obst gegessen! (Und mit 3$ war's ja fast noch ein Schnäppchen ;-)) Nachdem wir uns sattgesehen hatten, sind wir mit der Cable Car weiter gefahren zum Pier 39. Hier ist das Restaurant vom Forrest Gump Film zu finden (Bubba Gump Shrimp Company), aber noch berühmter sind die Seelöwen, die es sich am Hafen bequem machen. Die Tiere waren zu putzig, teilweise hatte man das Gefühl, die genießen richtig die Aufmerkamkeit die sie bekommen.

Vom Pier aus sind wir weiter zum Fisherman's Wharf gelaufen. Hier gibt es einen Fisch- und Meergetierstand neben dem anderen. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen ein riesiges Brötchen mit Garnelensalat zu kaufen, hach war das lecker! Wenn es nich so groß gewesen wäre, hätte ich grad noch eins kaufen können ;-) Nachdem wir genug vom Hafen gesehen hatten, sind wir wieder mit der Cable Car gefahren. Diesmal ging es eine sehr sehr steile Straße hoch (ich möchte das nicht laufen oder mit dem Fahrrad fahren müssen!), an der Lombard Street, der kurvenreichsten Straße der Welt, sind wir wieder ausgestiegen. Die Straße ist ein wahrer Touristenmagnet und es waren viele Leute dort am Fotografieren. Nicht nur, dass die Straße eigentlich nur aus Kurven besteht, sie ist zudem auch noch sehr steil (laut Wikipedia liegt das Gefälle bei 27 %). Wir haben uns damit zufrieden gegeben, die Straße nur hinabzulaufen ;-)

Mit den Munis, den öffentlichen Verkehrsmitteln sind weiter gefahren zu City Hall. Zum eine ist das Gebäude sehr imposant (vom Stil her ähnlich wie der Petersdom in Rom), zum anderen sollte hier auch ein Straßenfest sein. Am nächsten Tag fand die San Francisco Pride statt, ein Parade der der Schwulen- und Lesbenszene, ähnlich dem Christopher Street Day. Es waren zwar viele Leute auf dem Platz, aber es war eigentlich nur laut und es gab Essen zu überteuerten Preisen. Also sind wir schon bald weiter gezogen zum Alamo Square um uns die Painted Ladies anzusehen. Diese Häuser im viktorianischen Stil werden sehr oft in Filmen gezeigt, in Echt sind sie auch sehr hübsch anzusehen. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir den Ausblick von dem kleinen Park auf die Stadt genossen und haben uns erst einmal eine Runde ausgeruht. Alle (wichtigen) Sehenswürdigkeiten waren nun abgeklappert und wir hatten uns ein bisschen Ruhe verdient ;-)

Mit dem Bus sind wir dann zurück in das Shopping Center vom Vorabend gefahren, da Tanja noch verschiedene Sachen kaufen wollte. Besonders erfolgreich waren wir aber nicht und irgendwann hatten wir auch keine Lust mehr rum zu laufen. Also sind wir zurück ins Hotel. In der Lobby hatte gerade die kostenlose "Weinstunde" begonnen und so haben wir uns mit einem Gläschen Wein auf die bequemen Sofas fallen lassen. Bei einem Glas blieb es natürlich nicht und wir kamen schnell mit zwei verrückten amerikanischen Bankern und zwei nicht weniger abgedrehten Holländerinnen ins Gespräch. Später beschlossen wir, gemeinsam essen zu gehen. Wenn wir gewusst hätten, dass der eine Ami die komplette Rechnung übernimmt, hätten wir uns sicher nicht die siffige Fast Food Pizzeria ausgesucht :-) Nach dem Essen sind wir lieber wieder getrennte Wege gegangen. Diese Nacht durften wir sogar ohne Feueralarm durchschlafen ;-)

Am nächsten Morgen sind wir dann noch ein paar Sehenswürdigkeiten mit dem Auto abgefahren. Zunächst sind wir zum Coit Tower gefahren, der auf einem Berg liegt und von dem aus man einen fantastischen Blick über ganz San Francisco hat. Wir konnten sogar fast die Golden Gate Bridge sehen, nur ganz wenig Nebel war an diesem sonnigen Morgen zu entdecken. Vom Turm aus sind wir noch mal zur Lombard Street gefahren um die lustigen Kurven auch mal selbst hinunter zu fahren. Am Meer entlang wollten wir uns dann einen Punkt suchen, von dem aus wir die Golden Gate Bridge nochmal von Nahem sehen konnten. Doch je näher wir der Brücke kamen, umso mehr Nebel kam wieder auf. Schließlich verschwand sie wieder komplett in den Nebelschwaden :-( Etwas enttäuscht machten wir uns dann auf den Weg in Richtung Süden, zum Highway Number 1.