Dienstag, 24. August 2010

Newport Beach

Für die letzten 3 Tage unserer Reise hatten wir uns ins Hyatt Regency Newport Beach eingemietet. Der Plan sah vor, dass wir nach all den Strapazen der langen Fahrt nur noch faul am Strand liegen würden und höchstens mal zum Wenden kurz aufstehen würden. Leider mussten wir diese Idee aufgeben, denn das Wetter wollte immer noch nicht mitspielen. Über der Küste blieben die dicken fetten Wolken einfach hängen und es gab auch keine Aussicht auf Besserung.
Nachdem wir den halben Tag im Bett verbracht hatten, beschlossen wir nach Venice Beach zu fahren. Schon nach kurzer Fahrt klarte der Himmel auf und spätestens als wir einen Parkplat gefunden hatten, hatten wir perfekten Sonnenschein. Wir liefen einmal die Strandpromenade hinauf, vorbei an all den verückten Straßenkünstlern, Musikern, Malern, Wahrsagern, Artisten, Kush Doktoren und vielen anderen Absurditäten. Ein Kerl hat wahre Massen angezogen, er lief mit nackten Füßen auf Glasscherben herum, erzählte dabei Geschichten und verpflichtete immer wieder Leute aus dem Publikum als Helfer (die er grandios veräppelt hat).

Natürlich mussten wir uns auch den "Muscle Beach", ein Fitness-Studio direkt am Strand (wir waren allerdings zur falschen Uhrzeit da, so viel war nicht los). Auf dem Radweg waren auch die heißesten Gestalten auf allen möglichen Gefährten unterwegs. An einer Stelle war ein Filmteam am arbeiten (die Schauspieler sahen alle aus wie Models), an den Ständen der "Künstler" waren die seltsamsten Dinge zu sehen (was mir wirklich gefallen hat war ein aus Stein geschnitzer Schriftzug, der später auch noch angemalt wurde. Man konnte sich einen Stein aussuchen und der Künstler hat in kürzester Zeit das gewünschte Wort gestaltet. Bei einem anderen konnte man in kürzester Zeit ein 3D-Modell des eigenen Kopfes aus Ton oder Lehm anfertigen lassen. Richtig authentisch war es zwar nur, wenn man eine Besonderheit hat, also einen auffälligen Hut oder eine Brille, aber der hat das echt gut gemacht) und städnig wurde man von "Nachwuchsstars" angesprochen, die einem unbedingt ihre CDs andrehen wollten.

Zurück sind wir dann direkt am Meer gelaufen. Das Wasser war eiskalt, aber sehr erfrischend und der Sand war total fein. Dank Strandpolizei war auch alles recht sauber und ordentlich. Zum Baden war es leider zu kalt, aber wir hatten viel Spaß den Surfern zuzuschauen.

Vom langen Spaziergang waren wir ganz hungrig, also beschlossen wir zur nächstgelegenen Cheesecake Factory zu fahren. Schon als wir an unseren Tisch geführt wurden, durften wir einen Blick auf die fantastische Auswahl an Käsekuchen werfen. Zu trinken gab es zur Abwechslung mal einen Eistee, der mit Erdbeerbowle gemischt war. Klingt eklig, war aber super gut. :-) Auch das Essen war fantastisch, ich hatte ein Rinderhacksteak mit Pilzrahm, frischen Bohnen und einem Zwiebel-Kartoffelbrei, Tanja hatte einen Chicken Burger. Die Portionen waren so groß, dass wir natürlich keinen Nachtisch mehr essen konnten, aber wir mussten jeder ein Stück Cheesecake mitnehmen. Ich entschied mich für die klassiche Variante mit Erdbeeren, Tanja nahm Cookie Dough.

Unser nächstes Ziel war Santa Monica. Recht schnell fanden wir einen Parkplatz und machten uns dann auf den Weg zum Pier. Hier gab es einen richtigen Vergnügungspark mit Riesenrad und vielen Karussels, aber natürlich auch wieder viele Fischer und Straßenkünstler. Wir blieben am Strand bis die Sonne wunderschön rot untergegangen war, dann liefen wir zurück in die Stadt um uns Kinotickets zu sichern - wir wollten endlich den 3. Teil von Twilight (Eclipse) ansehen. Bis zum Beginn des Films bummelten wir noch durch die Läden. Und was soll ich noch groß sagen? Der Film war fantastisch, wir sind dahingeschmolzen ;-) Am Liebsten hätten wir ja gleich noch Tickets für die nächste Vorstellung gekauft, da es aber schon recht spät war, sind wir doch wieder Richtung Heimat gefahren...

Sonntag, 15. August 2010

Disneyland :-)

In diesem Urlaub folgte Highlight auf Highlight! Am Mittwochmorgen sind wir zeitig aufgestanden um einmal von Westen nach Osten durch Los Angeles zu fahren und das Disneyland in Anaheim zu besuchen. Wir wurden von der Hauptverkehrsstraße direkt auf einen riesigen Parkplatz gelenkt (natürlich war auch hier alles schon Disneymäßig dekoriert) und mit dem Toy Story Bus wurden wir bis vor den Eingang des Parks gefahren. Obwohl es noch recht früh war, waren überall schon lange Schlangen. Wir entschieden uns für ein Tagesticket für einen der beiden Parks, beide Themenparks sind meiner Meinung nach ein bisschen viel, wenn man nur so wenig Zeit hat.

Ich hatte mich im Internet schon schlau gemacht, welche Bahnen besonders beliebt sind und so sind wir erst einmal zur Indiana Jones Bahn gegangen, wo wir "nur" eine halbe Stunde warten mussten. Insgesamt hatten wir an diesem Tag aber echt Glück mit der Warterei, ich denke, dass kann noch viel schlimmer sein.
Die Fahrt war ganz lustig, wir wurden indi-mäßig sehr durchgeschüttelt, wurden fast von einer Kugel erschlagen und wurden von einer Unzahl von Viechern angegriffen ;-) Bei Youtube habe ich einige Videos von den Rides gefunden, ist zwar nicht die beste Qualität (wie sollte es anderes sein, wenn auf der Achterbahn gefilmt wird), aber besser als nichts.

Als nächstes machten wir uns gleich zum Splash Mountain auf, der besten Wildwasserbahn im Park. Da wir nur zu zweit waren, durften wir an der ganzen langen Schlange vorbeilaufen und wurden gleich mal nach ganz vorne gesetzt. Die Fahrt war so gut und wir waren pitschnaß hinterher ;-)

Neben dem Ausgang der Bahn war gleich "Pooh's Corner", wo man Fotos mit dem Poohbär, Tigger und dem Esel machen konnte. Naß wie wir waren, wollten wir jetzt keine Fotos machen und beschlossen später noch einmal vorbei zu kommen (Was wir natürlich nicht mehr geschafft haben und nun habe ich kein Foto mit Pooh :-()
Um wieder zu trocknen sind wir eine Runde auf dem riesigen Raddampfer auf dem Fluß mitgefahren. Vom obersten Deck aus hatten wir einen tollen Ausblick über den ganzen Park, der sich immer mehr mit Menschen füllte.

Bevor wir uns trockene Klamotten anzogen, fuhren wir auch noch mit der Fluch der Karibik Bahn, die aber relativ unspektakulär war. Man fährt mit einem Boot durch ein Dorf, das von Piraten überfallen wird und am Ende sitzt ein grinsender Captain Jack Sparrow inmitten eines riesigen Goldschatz. Es war trotzdem gut, dass wir noch nicht umgezogen waren, da eine Kanonenkugel neben unserem Boot einschlug und wir doch wieder etwas nass wurden.

Weiter ging es zum Big Thunder Mountain Railroad ride und anschließend quer durch Fantasyland (wo vor allem Karussels für Kinder waren) zu den Matterhorn Bobsleds. Bei dieser Bahn hatten wir richtig Glück: noch während wir gefahren sind haben wir ein sehr seltsames Bremsgeräusch gehört, dem etliche Ansagen folgten. Als wir am Startpunkt ankamen, stellten wir fest, dass wir die letzte Bahn waren, die überhaupt noch fahren durfte. Etliche andere Bahnen wurden unterwegs angehalten, die Anlage wurde dann für 30 Minuten gesperrt. Gut, dass nichts passiert ist...

In Autopia konnten wir dann mit kleinen Autos unseren Führerschein machen (andotzen verboten! Zu Schade....), anschließend hatten wir unsere längste Wartezeit an der Finding Nemo Submarine Voyage zu überbrücken. Die Fahrt hier dauert recht lange, deswegen geht es so gut wie gar nicht vorwärts, aber es ist alles sehr liebevoll gestaltet. Mit einem U-Boot fährt man hinab in die Tiefen um Nemo zu suchen. Unterwegs sieht man alle möglichen Arten von Fischen und Meeresgetieren, zwischendurch werden immer wieder Filmszenen von Nemo eingeblendet. Wir hatten sehr viel Spaß auf dieser Fahrt :-)

Weiter ging es zur nächsten Warterei im Tomorrowland. Die allerbeste Bahn des Parks war Spacemountain. Schon im Eingangsbereich wird man von C3PO, R2D2 und anderen Androiden begrüßt. Die Bahn fährt komplett im Dunkeln und ist rasant schnell. Wir wären am Liebsten sofort noch einmal gefahren, aber 1 Stunde Wartezeit ist dann doch sehr lang. Also entschieden wir uns erst einmal weiter zu gehen und später nochmal wieder zurück zu gehen (später wars aber eher noch schlimmer, so dass wir leider nur einmal fahren konnten).

Anschließend waren wir bei "Inventions", was uns als einziges überhaupt nicht gefallen hat. In einer Halle wurden unzählige Dinge gezeigt, die in der Zukunft zum Alltag werden könnten. Das meiste war ziemlicher Quatsch und die meisten Leute haben sich nur auf die Spielekonsolen gestürzt...
Später waren wir noch in einem Haunted Mansion (leider ohne "menschliche" Geister, die einen erschrecken, es waren alles nur Puppen an denen man vorbei fährt....) und in der "It's a small world" Bahn, die zwar eigentlich eher für Kinder ist, aber herrliche Erinnerungen an die alten Disney Filme mit viel Musik wachruft.
Zwischendurch haben wir uns immer mal wieder eine der vielen Shows angeschaut (es gab sogar eine Star Wars Jedi School...) und hatten viel Spaß beim Anprobieren der vielen albernen Hüte in der überteuerten Shops. Ich hätte mir ja zu gerne irgendwas als Andenken gekauft, aber die Preise waren der absolute Wahnsinn...

Gegen Abend mussten wir uns natürlich noch die große Parade anschauen, bei der die wichtigsten Charaktere mitgewirkt haben. Die Armen haben mir ganz schön leid getan, es war super heiß und die mussten in diesen dicken Kostümen tanzen und schwitzen. Vom Straßenrand aus wars sicherlich angenehmer ;-)

Zum Abschluß sind wir noch zur Captain Eo Show gegangen, einer uralten 3D Produktion mit Michael Jackson, die jetzt wieder zu seinem Andenken gezeigt wird. Sehr albern, aber sehr schön :-) Der erste Teil ist bei Youtube zu finden, der 2. Teil ist leider gesperrt:



Als es schließlich dunkel wurde, beschlossen wir, dass wir genug für diesen Tag gesehen hatten. Der Park ist wirklich riesig und es gibt so viele Attraktionen, dass man gar nicht alles sehen kann (geschweige denn den anderen Park auch noch!). Also machten wir uns auf den Rückweg zum Parkplatz. Da wir großen Hunger hatten, machten wir noch kurz Rast in einem McDonalds bevor wir zu unserem Hotel in Newport Beach fuhren.
Natürlich "durften" wir auch hier wieder ordentlich für den Parkplatz blechen (17$ pro Nacht...), aber was wir im Dunkeln noch vom Hotel sahen, hat uns ganz gut gefallen. Totmüde vom vielen Laufen und gucken fielen wir schließlich in unsere bequemen Betten.

Mittwoch, 11. August 2010

Fotos

Da das Addin auf der rechten Seite gerade nicht zu funktionieren scheint (zumindest bei 2 Versuchen an unterschiedlichen Rechnern), versuche ich hier nochmal das Fotoalbum einzubinden:

Zurück nach L.A.

Dieser Tag sollte schon das Finale unserer Tour durch Kalifornien sein, nur noch das letzte Stückchen bis zu unserem Ausgangshotel am Airport in Los Angeles lag noch vor uns, ganze 60 Meilen von unserer Gesamtstrecke von 2000 Meilen.

Da sich auch an diesem Tag das Wetter nicht geändert hatte, ließen wir uns Zeit mit dem Packen und Auschecken. Unser netter Portier vom Vortag meinte, die Sonne würde sich bestimmt am Mittag zeigen, wenn alle ausgeschlafen haben. Er gab uns noch einen "Geheimtipp", ein Fischrestaurant in Malibu, in dem es die beste Clam Chowder der Westküste geben sollte. Also fuhren wir gemütlich los und entschieden uns spontan noch für ein Zwischenziel, das quasi auf dem Weg lag: die Camarillo Premium Outlets. Als wir schon eine geschlagene Stunde durch die Shops geschlendert waren, stellten wir fest, dass wir die Mall absolut unterschätzt hatten! Außer der so genannten Promenade gab es noch eine Fashion Court sowie den Main Court, die wir natürlich nicht links liegen lassen konnten. Ich glaube den größten Teil der 160 Shops haben wir tatsächlich von Innen gesehen ;-) Das absolute Highlight war dann der Esprit Outlet. Wie uns die Verkäuferin erzählte, gibt es in ganz Kalifornien nur 2 Esprit Läden und wir haben auch noch ausgerechnet das Outlet erwischt. Mit vielen vielen Taschen bepackt machten wir uns gegen Mittag schließlich auf den Rückweg zum Auto. Da unsere Mägen auch schon sehr knurrten fuhren wir weiter Richtung Malibu.

Der Highway Number 1 ist zwar südlich von Oxnard bedeutend besser ausgebaut als im Norden, es gibt weniger Kurven und weniger Höhenmeter, die zurückgelegt werden müssen. Dennoch kamen wir nur langsam voran, es war höllisch viel Verkehr! Die Wind- und Wasserverhältnisse müssen wohl sehr gut gewesen sein, denn überall am Strand und im Meer waren Surfer zu sehen.

Nach einer Weile kamen wir schließlich am Gladstone's an. Das Restaurant lag direkt am Pacific Coast Highway, auf der anderen Seite direkt am Strand. Bei schönem Wetter hätte man gut auf der Terrasse sitzen können, wir verzogen uns lieber nach drinnen (nach dem wir erst mal wieder ein Vermögen für den Parkplatz bezahlen durften, über 5€ waren fällig!). Ich nahm natürlich einen Clam Chowder im Sauerteig, Tanja bestellte eine Portion Pommes. Als Appetizer bekamen wir schon ein ganzes Sauerteigbrot mit leckerer Butter, so dass ich eigentlich die Suppe auch im Teller hätte bestellen können. Das Essen war sehr sehr lecker und die Portionen mehr als ausreichend. Zwischendurch gab es immer wieder Unterhaltung an den Nachbartischen, denn die Kellner packten die Essenreste sehr dekorativ in Alufolie ein: für eine Familie zauberten sie ein Seepferdchen, die Reste eines Hummers verschwanden in einer Packung, die aussah wie ein Krebs. Schade, dass wir keine Reste zum Einpacken hatten ;-) Als wir bezahlen wollten, bemerkten wird, dass die Rechnung falsch war, es stand nur die Portion Pommes drauf. Fair wie wir sind, wiesen wir den Kellner darauf hin und er brachte eine neue Rechnung. Auf dieser fehlten nun noch die Getränke und auch der Rest war nicht korrekt. Da wir aber mehrmals darauf hingewiesen hatten, beschlossen wir, die Rechnung so zu bezahlen wie sie war. So hatten wir zumindest die Parkplatzgebühr wieder raus ;-)

Weiter ging unsere Fahrt nach Santa Monica. Etwas unmotiviert gurkten wir durch Straßen , es war kein Parkplatz in Sicht, die Parkhäuser waren alle überfüllt oder überteuert, überall viel Verkehr und dazu auch noch Regen. Also entschieden wir uns weiter nach L.A. zu fahren, zu einem Scrapbooking Laden, den ich vorher schon im Internet rausgesucht hatte. Laut Navi waren wir nur 20 Minuten entfernt, de facto haben wir über 2 Stunden für die Fahrt gebraucht! Aber immerhin haben wir so gleich noch mal eine Stadtrundfahrt gemacht :-)

Von dem Shop aus sind wieder Richtung Hotel gefahren, wieder mitten in der Rush hour (obwohl in L.A. glaube ich immer viel Verkehr ist). Unterwegs fielen wir noch in einen Supermarkt ein und versorgten uns mit Essen für den Abend und den nächsten Tag und nahmen gleich noch die New Moon DVD mit. Im Hotel kannten wir uns ja schon bestens aus, anscheinden sind wir auch ein Stück in der Hierarchie aufgestiegen, denn unser Zimmer war diesmal weder in der Nähe vom Fitness-Studio noch neben der Eismaschine und auch nicht ganz am Ende vom Gang :-) Den Abend verbrachten wir dann schmachtend vorm Bildschirm ;-)

Montag, 9. August 2010

Highway No. 1 - part 2 - Monterey bis Oxnard

Am Geburtstags-Montag haben wir es uns mal erlaubt auszuschlafen und haben keinen Wecker gestellt. Wir hatten uns aber schon so an das zeitige Aufstehen gewöhnt, dass wir auch an diesem Tag relativ früh los konnten. Zum Frühstück gab es noch einen Muffin vom Vortag (fast noch besser als frisch ;-)), dann haben wir unser Zeug gepackt, haben ausgecheckt und los ging es wieder auf den Highway Number 1. Die Fahrt ging immer weiter am Meer entlang, über kurven- und steigungsreiche Straßen, über malerische Brücken und durch die nahezu unberührte Natur. Es gab kaum eine Stadt oder ein Dörfchen auf der Strecke. Leider war das Wetter uns immer noch nicht gnädig, auch an diesem Tag wurden wir von dickem Nebel und Wolken verfolgt. Unser erstes Ziel des Tages war der "McWay Falls" in Big Sur bzw. im "Julia Pfeiffer Burns State Park". (Erstmal waren wir im falschen Nationalpark. Der Parkwächter hat uns wahrscheinlich für verrückt gehalten, aber irgendwie heißen da alle Parks irgendwas mit Pfeiffer...). Wir beschlossen nicht den offiziellen und kostenpflichtigen Eingang zu nehmen, sondern parkten am Straßenrand und liefen über einen kleinen Pfad in Richtung Meer. Schon nach kurzer Zeit konnten wir auf eine malerische Bucht schauen, in der ein kleiner Wasserfall direkt ins Meer fällt. Am Strand waren unzählige Vögel zu sehen, für Touristen ist der Zugang leider gesperrt. Aber auch von Oben fühlten wir uns fast wie im Karibik-Urlaub :-)

Nachdem wir wieder eine Weile gefahren waren, kamen wir an einem Rastplatz vorbei an dem unzählige Autos standen. Natürlich waren wir neugierig, warum ausgerechnet hier so ein Betrieb war. Also hielten wir auch an und liefen ein Stück die Uferpromenade entlang. Bevor wir sie zu Gesicht bekamen, wurden wir schon von ihrem Gestank begrüßt: am Strand lag eine ganze Kolonie See-Elefanten! Auch im Wasser und auf den Felsen im Meer tummelten sich die lustigen Tiere, fochten Kämpfchen aus und kommunizierten mit recht eigentümlichen Lauten. Die meisten Tiere waren aber eher faul, wenn sie sich überhaupt mal in Bewegung setzten oder sich selbst mit Sand bewarfen, sah man das Fett an ihren riesigen Körpern schwabbeln... Als besonders hübsch kann man die Tiere auf jeden Fall nicht bezeichnen und der Geruch war auch ziemlich unangenehm. Wie wir auf einer Infotafel lesen konnten, sind zu dieser Jahreszeit nur die Bullen an Land, die bis zu fünf Meter lang und fast drei Tonnen schwer werden können. Gut, dass es eine Zaun gab, der uns von den Tieren trennte :-)Freche, verfressene Eichhörnchen gab es übrigens auch hier wieder...

Da wir beide ganz dringend auf die Toilette mussten und wir auch so langsam etwas Hunger bekamen, beschlossen wir einen Abstecher zu Hearst Castle zu machen. Diese Villa muss so ähnlich gestaltet sein wie Neuschwanstein, mit vielen Säulen und Türmchen, Pools aus Marmor und jede Menge Schnickschack. Um das Schloß zu besichtigen musste man eine Bustour buchen, die natürlich alles andere als preiswert war. Wir begnügten uns damit einen Kaffee zu trinken und die kitschigen Souveniers im Visitor Center zu besichtigen. Das Wetter war mittlerweile noch schlimmer geworden, es war zwar wärmer, aber richtig schwül und unangenehm.

Unser nächstes Ziel war Solvang, ein dänisches Dorf in der Nähe von Santa Barbara. Der Ort wurde um 1900 von dänischen Pädagogen gegründet und bis heute leben hier überwiegend dänische Abkömmlinge. Man findet jede Menge Windmühlen, Mühlräder, Fachwerkhäuser, dänische Trachten und liebevoll gestaltete Läden mit dänischen Spezialitäten. Das absolute Highlight war natürlich der Weihnachtsladen, der rund ums Jahr wunderschöne Weihnachtsdeko und geschmückte Tannenbäume führt ;-) Es gab sogar kleine Holzfiguren und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge. Hier im Landesinnere war das Wetter sehr viel schöner, der Himmel war wolkenlos und wir genossen den Spaziergang in der Sonne.

Von Solvang aus sind wir weiter nach Sante Barbara gefahren, ein malerisches Städtchen direkt am Meer. Wir sind über den Pier gelaufen und haben den Fischern zugeschaut, bis es uns irgendwann zu kalt wurde. Also haben wir uns einen Parkplatz in der Innenstadt gesucht und haben uns bei einem Italiener sehr leckeres Essen bestellt. Tanja hatte Chicken mit Nudeln, ich hatte eine Kombination von 5 verschiedenen Ravioli-Sorten mit fünf verschiedenen Soßen. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, was am Besten war :-) Es waren sogar süße Ravioli mit Pinienkernen und Zimt dabei, Dessert war also gleich dabei. Nach dem Essen sind wir noch ein bisschen durch die Geschäfte gebummelt, bevor wir in unser Hotel nach Oxnard gefahren sind. Fast hätten wir das Gebäude nicht gefunden (trotz Navi!), aber zum Glück haben wir dann doch noch die Wegweiser zum "Courtyard By Marriott" gefunden. Der Portier war sehr lustig, hat uns gleich in ein Gespräch verwickelt und mir sogar noch ein Geburtstags-Ständchen gebracht ;-) Nachdem wir uns endlich losgeeist hatten, haben wir uns noch eine Runde in den Whirlpool gelegt, der herrlich warm war. Bis wir im Zimmer waren, war es dann auch schon wieder kurz vor 12 und wir sind totmüde ins Bett gefallen.

Donnerstag, 5. August 2010

Urlaubsmusik

Lief einfach immer hoch und runter...


Highway No. 1 - part 1 - San Francisco bis Monterey

Von San Francisco aus ging unsere Fahrt an der Küste lang Richtung Süden, immer auf dem Highway No. 1. Angepriesen wird die Straße als eine der schönsten Autostrecken der USA, wenn nicht so gar der Welt. Leider hatten wir nicht so viel von der schönen Landschaft, da das Wetter immer schlechter wurde. Sowohl die Klippen und Strände auf der einen Seite als auch die Berge und Felsen auf der anderen Seite verschwanden immer mehr im dicken Nebel. Wir haben immer mal wieder angehalten, wenn wir einen schönen Ausblick gefunden haben oder doch mal die Sonne durch die Wolken geblitzt ist.
In der Nähe von Monterey sind wir dann auf den "17 Mile Drive" gefahren, einer Privatstraße, die an etlichen (wohl berühmten) Golfplätzen und Villen vorbeiführt - was sich die Anwohner teuer bezahlen lassen. Bei Restless Sea, gleich am südwestlichen Ende der Spanish Bay, gibt es immer eine wilde Brandung zu sehen, denn hier treffen zwei Meeresströmungen aufeinander. Wir sind allerdings nur mal kurz über den Strand gelaufen, dann ging es weiter. Der erste interessante Punkt war für mich der "Bird Rock". Von einer Strandpromenade aus kann man auf einen Felsen im Meer schauen, auf dem sich jede Menge Seehunde, Robben, Pelikane und Kormorane tummeln. Dank des Teleobjektivs der Kamera konnte ich auch viel sehen :-) Direkt an der Promenade waren riesige Möwen zu sehen, die mit den Eichhörnchen um die Leckereien der Touristen konkurrierten. Eigentlich ist das Füttern der Tiere ja streng verboten, aber es scheint sich da keiner dran zu halten. Eine Familie verteilte gerade munter Erdnüsse an die Eichhörnchen, die extrem zutraulich waren. Eines der Tiere war so fett, das war schon nicht mehr schön. Wir hatten aber sehr viel Spaß die kleinen Tierchen zu beobachten und zu fotografieren. Weiter ging es zum "Cypress Point Outlook" von dem aus man einen tollen Blick auf einen kleinen Zypressen- und Pinienhain hat.
Nächster Halt war der "meist fotografierteste Baum der Welt" - die "Lone Cypress" oder von Unwissenden (wie uns ;-)) auch "Lone Pine" genannt (als ob nicht jeder den Unterschied zwischen einer Zypresse und einer Pinie kennen würde!). Der Baum steht ganz einsam auf einem kleinen kargen Felsvorsprung direkt an der Küste, festgeklammert an den Granitklippen (und mittlerweile Seilen gestützt), bewässert durch Nebel und Salzwassergischt, geformt von zahlreichen Stürmen. Der Baum ist über 260 Jahre alt und die Anwohner hoffen natürlich, dass er noch lange lange dort stehen bleiben wird ;-)

Den Park haben wir dann hinter uns gelassen und sind in unser Hotel in Monterey gefahren. Untergebracht waren wir im Hilton Garden Inn Monterey, das Zimmer war groß und wir hatten perfekten Blick auf den Pool. Schade, dass nicht das richtige Badewetter war... lediglich der Whirlpool war scheinbar heißbegehrt ;-) Wir haben uns eine Weile ausgeruht, dann sind wir noch mal zum Supermarkt gefahren und haben uns mit Essen versorgt. Da wir sogar eine Mikrowelle hatten, konnten wir mal preiswert essen... Es gab leckere Clam Chowder (ok, die in San Fran war besser...), belegte Brote und Bananen-Walnuß-Muffins, sehr lecker! Den Abend haben wir gemütlich vor dem Fernseher zugebracht, wir haben sogar einen Sender gefunden, der Spielfilme ohne Werbeunterbrechung gesendet hat.

Was ich noch sagen wollte...

San Francisco hat mir als Stadt sehr gut gefallen. In den Reiseführern wird oft von der "europäischsten Stadt" der USA gesprochen. Ob ich das so unterschreiben kann, weiss ich nicht. Vielleicht in der Hinsicht, dass die Stadt irgendwie "Geschichte hat", man sieht Bauwerke aus verschiedenen Epochen, Jugendstilhäuse, riesige Glasbauten, die asiatischen Gebäude in Chinatown und mittendrin die älteste Kathedrale der Westküste und diese tollen Cable Cars, die auch wie aus einem anderen Jahrhundert anmuten. Begeistert haben mich die vielen Blumen, die Türme, die wahnsinnige Steigung der Straßen und vor allem, dass tatsächlich Menschen auf der Straße sind (nicht wie in L.A., was nahezu leblos wirkt). Vielleicht ist es das: die Stadt lebt. Und dazu gehören wohl auch all die armen Menschen, die auf der Straße leben, die Straßenmusikanten, die Freaks und Spinner, die Überbleibsel der 68er. Bei Nacht wars fast ein bisschen unheimlich (zumal es ja auch noch neblig und regnerisch war)...
Irgendwann will ich aber doch mal die Golden Gate Bridge ohne Nebel sehen ;-)