Montag, 9. August 2010

Highway No. 1 - part 2 - Monterey bis Oxnard

Am Geburtstags-Montag haben wir es uns mal erlaubt auszuschlafen und haben keinen Wecker gestellt. Wir hatten uns aber schon so an das zeitige Aufstehen gewöhnt, dass wir auch an diesem Tag relativ früh los konnten. Zum Frühstück gab es noch einen Muffin vom Vortag (fast noch besser als frisch ;-)), dann haben wir unser Zeug gepackt, haben ausgecheckt und los ging es wieder auf den Highway Number 1. Die Fahrt ging immer weiter am Meer entlang, über kurven- und steigungsreiche Straßen, über malerische Brücken und durch die nahezu unberührte Natur. Es gab kaum eine Stadt oder ein Dörfchen auf der Strecke. Leider war das Wetter uns immer noch nicht gnädig, auch an diesem Tag wurden wir von dickem Nebel und Wolken verfolgt. Unser erstes Ziel des Tages war der "McWay Falls" in Big Sur bzw. im "Julia Pfeiffer Burns State Park". (Erstmal waren wir im falschen Nationalpark. Der Parkwächter hat uns wahrscheinlich für verrückt gehalten, aber irgendwie heißen da alle Parks irgendwas mit Pfeiffer...). Wir beschlossen nicht den offiziellen und kostenpflichtigen Eingang zu nehmen, sondern parkten am Straßenrand und liefen über einen kleinen Pfad in Richtung Meer. Schon nach kurzer Zeit konnten wir auf eine malerische Bucht schauen, in der ein kleiner Wasserfall direkt ins Meer fällt. Am Strand waren unzählige Vögel zu sehen, für Touristen ist der Zugang leider gesperrt. Aber auch von Oben fühlten wir uns fast wie im Karibik-Urlaub :-)

Nachdem wir wieder eine Weile gefahren waren, kamen wir an einem Rastplatz vorbei an dem unzählige Autos standen. Natürlich waren wir neugierig, warum ausgerechnet hier so ein Betrieb war. Also hielten wir auch an und liefen ein Stück die Uferpromenade entlang. Bevor wir sie zu Gesicht bekamen, wurden wir schon von ihrem Gestank begrüßt: am Strand lag eine ganze Kolonie See-Elefanten! Auch im Wasser und auf den Felsen im Meer tummelten sich die lustigen Tiere, fochten Kämpfchen aus und kommunizierten mit recht eigentümlichen Lauten. Die meisten Tiere waren aber eher faul, wenn sie sich überhaupt mal in Bewegung setzten oder sich selbst mit Sand bewarfen, sah man das Fett an ihren riesigen Körpern schwabbeln... Als besonders hübsch kann man die Tiere auf jeden Fall nicht bezeichnen und der Geruch war auch ziemlich unangenehm. Wie wir auf einer Infotafel lesen konnten, sind zu dieser Jahreszeit nur die Bullen an Land, die bis zu fünf Meter lang und fast drei Tonnen schwer werden können. Gut, dass es eine Zaun gab, der uns von den Tieren trennte :-)Freche, verfressene Eichhörnchen gab es übrigens auch hier wieder...

Da wir beide ganz dringend auf die Toilette mussten und wir auch so langsam etwas Hunger bekamen, beschlossen wir einen Abstecher zu Hearst Castle zu machen. Diese Villa muss so ähnlich gestaltet sein wie Neuschwanstein, mit vielen Säulen und Türmchen, Pools aus Marmor und jede Menge Schnickschack. Um das Schloß zu besichtigen musste man eine Bustour buchen, die natürlich alles andere als preiswert war. Wir begnügten uns damit einen Kaffee zu trinken und die kitschigen Souveniers im Visitor Center zu besichtigen. Das Wetter war mittlerweile noch schlimmer geworden, es war zwar wärmer, aber richtig schwül und unangenehm.

Unser nächstes Ziel war Solvang, ein dänisches Dorf in der Nähe von Santa Barbara. Der Ort wurde um 1900 von dänischen Pädagogen gegründet und bis heute leben hier überwiegend dänische Abkömmlinge. Man findet jede Menge Windmühlen, Mühlräder, Fachwerkhäuser, dänische Trachten und liebevoll gestaltete Läden mit dänischen Spezialitäten. Das absolute Highlight war natürlich der Weihnachtsladen, der rund ums Jahr wunderschöne Weihnachtsdeko und geschmückte Tannenbäume führt ;-) Es gab sogar kleine Holzfiguren und Räuchermännchen aus dem Erzgebirge. Hier im Landesinnere war das Wetter sehr viel schöner, der Himmel war wolkenlos und wir genossen den Spaziergang in der Sonne.

Von Solvang aus sind wir weiter nach Sante Barbara gefahren, ein malerisches Städtchen direkt am Meer. Wir sind über den Pier gelaufen und haben den Fischern zugeschaut, bis es uns irgendwann zu kalt wurde. Also haben wir uns einen Parkplatz in der Innenstadt gesucht und haben uns bei einem Italiener sehr leckeres Essen bestellt. Tanja hatte Chicken mit Nudeln, ich hatte eine Kombination von 5 verschiedenen Ravioli-Sorten mit fünf verschiedenen Soßen. Ich konnte mich gar nicht entscheiden, was am Besten war :-) Es waren sogar süße Ravioli mit Pinienkernen und Zimt dabei, Dessert war also gleich dabei. Nach dem Essen sind wir noch ein bisschen durch die Geschäfte gebummelt, bevor wir in unser Hotel nach Oxnard gefahren sind. Fast hätten wir das Gebäude nicht gefunden (trotz Navi!), aber zum Glück haben wir dann doch noch die Wegweiser zum "Courtyard By Marriott" gefunden. Der Portier war sehr lustig, hat uns gleich in ein Gespräch verwickelt und mir sogar noch ein Geburtstags-Ständchen gebracht ;-) Nachdem wir uns endlich losgeeist hatten, haben wir uns noch eine Runde in den Whirlpool gelegt, der herrlich warm war. Bis wir im Zimmer waren, war es dann auch schon wieder kurz vor 12 und wir sind totmüde ins Bett gefallen.

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