Mittwoch, 5. November 2008

Voll zugeschlagen!

Am letzten Samstag habe ich die Gunst der Stunde genutzt und war im Nordwestzentrum shoppen. Eigentlich war ich nur in einem Geschäft, dafür habe ich mich aber mehrere Stunden dort aufgehalten und kam mit prall gefüllten Tüten nach Hause. Neben etlichen Hosen, Oberteilen und einem Wintermantel habe ich auch 2 Ketten und ein Armband erstanden. Bilder von meinen "Schätzen" will ich euch natürlich nicht vorenthalten.


Ansonsten läuft das Leben so weiter. Vom bösen Wort mit F will ich gar nicht erst anfangen, dass beschäftigt mich auf der Arbeit schon den ganzen Tag. Eine generelle Verbesserung der Situation ist ja leider noch nicht absehbar, aber im Moment haben wir wieder viel zu tun und ich habe gar keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen.

Heute hatte ich so viel zu tun, dass ich nicht einmal dazu gekommen bin, meine Zeitungen alle richtig zu lesen. Dabei hätte ich schon gerne mehr über Obamas Wahlsieg erfahren und wie es politisch in Hessen weitergeht, wäre auch interessant gewesen zu erfahren. Morgen ist auch noch ein Tag :-) Ehrlich gesagt ist das einer der Punkte, warum mir mein Job so viel Spaß macht: ich kann nebenbei mindestens 4 Tageszeitungen lesen (oder zumindestens durchblättern) und bin so über alle Entwicklungen bestens informiert. Im Urlaub hat mir das so gefehlt, dass ich auf dem Rückflug die Süddeutsche und die FTD nahezu verschlungen habe :-)

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Montag, 3. November 2008

Irland 2008



Am 13. Oktober bin ich in meinen zweiten großen Urlaub des Jahres gestartet. Gemeinsam mit Tanja und Friedel sollte es nach Irland gehen. Für mich gehört ein Besuch der Insel mittlerweile zum jährlichen "Pflichtprogramm", die anderen beiden waren noch nie dort. Unser Hinflug war verspätet, wie hätte es auch anders sein sollen, doch dank unserer perfekten Planung, konnten wir vom Dubliner Flughafen direkt mit unserem kleinen Nissan Almera ("der kleine champagnerfarbene, bitte") durchstarten. Wir hatten uns eine Menge vorgenommen für die eine Woche, also konnten wir es uns nicht erlauben, unnötig Zeit am Flughafen zu vertrödeln. Nachdem alle Taschen im Kofferraum verstaut waren (was sich schwieriger gestaltete als erwartet), schmiss ich mich hinter das Lenkrad und nahm die Fahrt Richtung Westen auf. Es fiel mir sehr viel leichter, als noch im letzten Jahr, und nach ein paar Kilometern war alle Nervosität verflogen und ich musste selbst beim Schalten in den 5. Gang keine Schlenker mehr fahren.

Das Wetter in Dublin war bei unserer Ankunft eher bescheiden, aber je weiter wir nach Westen kamen, desto schöner wurde es, so dass wir direkt bis zu den Cliffs of Moher durchfuhren. Die Klippen sind für mich immer noch einer der schönsten Orte der Insel und ich habe es nach den vielen Stunden im Flugzeug und im Auto sehr genossen. Der krönende Abschluss war ein wunderschöner Sonnenuntergang, bei dem die Sonne blutrot im Meer versank. Mit Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg nach Lisdoonvarna, in das Hostel, von dem meine Schwester und ich letztes Jahr so begeistert waren. Leider war unser Zimmer diesmal nicht so schön, das Badezimmer mussten wir mit 2 Schnecken teilen und es war überall lausig kalt. Dennoch ist das Hostel weit über dem Durchschnitt und ich kann es weiterhin empfehlen... Die Saison war für das kleine Örtchen bereits so gut wie beendet und wir mussten eine ganze Reihe von Pubs und Restaurants abklappern, bis wir etwas zu Essen bekommen haben. Dafür war das Essen umso besser und das Pub war richtig gemütlich.

Am nächsten Morgen sind wir zeitig aufgebrochen, obwohl es in Strömen geregnet hat. Unser erstes Ziel war der Poulnabrone Dolmen mitten im Burren-Gebiet, den wir diesmal auch auf Anhieb gefunden haben. Von dort aus ging es weiter über Limerick nach Tralee und von dort auf die Dingle-Halbinsel. Das Wetter ist im Laufe des Tages immer schöner geworden, am Strand von Beach mussten wir zwar noch gegen Wind und Regen ankämpfen, aber beim schönsten Stück der Tour, dem Slea Head Drive, hatten wir strahlenden Sonnenschein und fantastische Ausblicke auf das Meer, steile Klippen und die umliegenden Inseln. Auf dem Rückweg haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt Dingle gemacht, das Haus mit der Delfin-Front bewundert und eine Blick in das ein oder andere Geschäft geworfen. Unser Hostel hatten wir in Tralee gewählt, dem Namen "Castle Hostel" wurde es in so fern gerecht, dass wir im 5. und obersten Stock untergebracht waren und altmodisch unsere Taschen nach oben tragen mussten. Das Hostel an sich war gemütlich eingerichtet, mit einer schönen großen Küche. Die Gegend war nicht gerade die Beste, immerhin konnten wir direkt einen "Freund" finden, einen sturzbetrunkenen Iren, der dachte wir wären Polen... Nachdem wir eine Stunde erfolglos nach einem Restaurant gesucht haben (entweder war die Küche schon geschlossen, die Auswahl ungenießbar oder bereits die Vorspeisen unbezahlbar), haben wir uns in einem Off-Licence mit Cider und im Imbiss gegenüber mit Pizza versorgt und haben die Küche des Hostels belagert. War auch mal nett :-) Nach etlichen Partien Uno sind wir schließlich ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen wurden wir sogar mit Frühstück versorgt und der nette Landlord hat uns die besten Tipps für unsere geplante Tour des Ring of Kerry gegeben. Von Tralee aus sind wir nach Kilarney gefahren und von dort im Uhrzeigersinn dem Ring gefolgt. Natürlich mussten wir am Torc Waterfall und am Ladies View' jeweils eine längere Pause einlegen, wobei wir uns über einige Amerikaner köstlich amüsiert haben, die sich bereits mit einem unteren Teil des Flusses zufrieden gegeben haben und niemals den Wasserfall zu Gesicht bekommen haben... Nach ungefähr einem Drittel der Strecke, im Örtchen Sneem, haben wir gewendet und sind zurück nach Kilarney gefahren. Um nicht den ganzen Tag im Auto zu verbringen, haben wir das Muckross House besichtigt, ein Herrenhaus das idyllisch zwischen zwei Seen (Muckross Lake und Lough Leane) gelegen ist. Anschliessend sind wir zu Ross Castle weitergefahren, dass ich noch nie zuvor besichtigt hatte. Es handelt sich um ein so genanntes "Tower House" und war der Stammsitz des einer der wichtigsten irischen Familien, des O'Donoghue-Clans. Die Führung war eine der besten, die ich je mitgemacht habe! Der Guide war sehr nett und hat uns sehr viele Geschichten erzählt, ist immer wieder auf einzelne Leute eingegangen und hat versucht, uns das Leben in einer mittelalterlichen Verteidigungsanlage so lebendig wie möglich zu beschreiben.
Vom Castle aus sind wir in unser Bed&Breakfast in Kilarney gefahren und wir waren so ko, dass wir an diesem Abend nichts mehr unternommen haben.

Selbstverständlich haben wir ein fantastisches Frühstück im B&B bekommen, mit pouchierten Eiern oder Egg&Bacon, Saft, frischem Kaffee, Bergen von Brot und leckerer Marmelade. Dementsprechend gut gestärkt haben wir uns auf den Weg in Richtung Cork gemacht. Das Wetter war herrlich und so wählten wir als erstes Ziel den Old Head of Kinsale. Diese kleine Halbinsel ist eigentlich bekannt für einen sehr exklusiven Golfclub (18 holes ab €295 pp), man kann aber auch einen kostenfreien, aber auch sehr exklusiven Blick auf steilabfallende Klippen genießen. Im strahlenden Sonnenschein sind wir auf den Felsen spazierengegangen und konnten sogar einige Seehunde in der Tiefe beobachten. Unser nächstes Ziel war Cobh, von wo aus die Titanic in ihr Unheil abgelegt hat. Wir sind eine Weile durch die Stadt geschlendert, haben die fetten Fischer beobachtet und haben uns mit Essen eingedeckt. Unser letztes Ziel war Blarney Castle, eine Festungsanlage (genau genommen handelt es sich wiederum um ein Tower House) inmitten eines wunderschönen Gartens, in dem man Begegnungen mit Hexen, Druiden und anderen Wesen der irischen Mythologie machen kann. Die "Wishing Steps" konnten wir nicht in vorgeschriebener Art und Weise hinter uns lassen (mit geschlossenen Augen die ca. 25 glitschigen Stufen hoch- und runterlaufen und dabei nur an einen Wunsch denken), so dass wir uns auch nichts wünschen durften. Es hat sich auch keiner getraut, den "Blarney Stone" zu küssen, der sich in der Brustwehr des Turmes befinden soll, so dass uns (mal wieder) die Gabe der Eloquenz vorenthalten blieb...

Unser Hostel selbst befand sich mitten in Cork, eine Stadt in der es absolut keine Parkmöglichkeiten gibt. Nachdem wir also unser Autochen für schlanke 18€ in einem 24h-Parkhaus eingemietet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Brù-Hostel. Von Außen dachten wir noch "Wow, das sieht ja richtig nett aus! Und es gibt sogar eine Bar", von innen war es der absolute Horror: dreckig, Schimmel an der Wand, ein Bad, das aussah wie ein Behinderten-Klo an der Raststätte und statt 3 Betten hatten wir ein Stockbett, dass unten ca. 20cm breiter war, in dem wir es uns zu zweit "gemütlich" machen konnten. Nun ja, irgendwann muss man ja auch mal Pech haben... Wir sind gleich in die Stadt geflüchtet und haben uns eine Pizzeria zu suchen. Mit gefüllten Magen sah die Welt schon wieder besser aus und wir liefen noch eine Weile durch die Stadt, bis wir ein nettes Pub gefunden hatten.

Am nächsten Morgen haben wir nach minimaler Katzenwäsche fluchartig das Hostel verlassen und es ging Richtung Dublin. Einen kurzen Zwischenstopp haben wir in Cashel gemacht, wo es eine der schönsten Burganlagen Irlands zu besichtigen gibt (ja, auch Cashel Castel ist ein Tower House, dieser Begriff hat uns einfach verfolgt). Wir haben das älteste St. Patrick's Cross besichtigt, einen Blick auf gerade erst entdeckte Fresken werfen dürfen und haben viele interessante Anekdoten über die Clans und Geistlichen der Gegend gehört. Auch diese Führung kann ich nur empfehlen!

Gegen 15 Uhr kamen wir schließlich in Dublin am Flughafen an. Mit "meinem" 16A Bus sind wir in die City gefahren, bis zur Upper Camden Street, von wo aus wir zu unserem Hostel gelaufen sind. Mein geliebtes Kloster-Hostel war bereits ausgebucht, so dass wir mit dem Citi Hostel Vorlieb nehmen mussten. Es ist aber sehr schön umgebaut worden, die Küche ist eine der besten in irischen Hostels und auch unser Zimmer war schön. Nachdem wir uns kurz ausgeruht und geduscht hatten, sind wir in die City gelaufen. Ich konnte gleich mit meinen Ortskenntnissen brillieren und Tanja und Friedel alle Sehenswürdigkeiten erklären: vorbei an St. Stephen's Green sind wir durch Grafton Street an Trinity College und der Bank of Ireland vorbei bis zur O'Connell Street gelaufen. Nach diesem anstrengenden Tag haben wir uns bei Eddy Rockets mit Burgern, Cheese Fries und Milk Shakes gestärkt. Auf dem Rückweg sind wir selbstverständlich durch Temple Bar gezogenen ;-)

Am Samstag stand das wichtigste Event für Tanja und mich an: eine 5-stündige Shopping-Tour durch Dublin! Die Zeit war natürlich viel zu knapp bemessen, wir haben es nicht mal in alle wichtigen Geschäfte der Henry Street geschafft (und das obwohl wir dort angefangen haben!), immerhin habe ich aber zwei Schlafanzüge und eine Kette für mich sowie zwei Pullover für Christian erstanden ;-) Um 15 Uhr haben wir uns schon wieder mit Friedel bei Starbucks getroffen. Nachdem wir riesige Becher Kaffee vernichtet hatten, haben wir uns noch einmal in das Getümmel im St. Stephen's Shopping Center gestürzt. Zum Essen sind wir zu einem Chipper auf O'Connell Street gegangen, anschließend haben wir uns "Burn after Reading" im Kino angeschaut. Absolut genial der Film, wir haben uns kaputt gelacht! Allerdings möchte ich bezweifeln, dass dieser Wortwitz auch in der deutschen Version noch vorhanden ist... Die Story ist nämlich absolut krank, wer keinen Sinn für skurille Komik und abgefahrene Mimik hat, sollte sich den Film lieber nicht antun...
Nach dem Kino sind Tanja und ich noch in ein Pub weitergezogen, allerdings nicht in Temple Bar, sondern in einer Ecke, wo sich weniger Touristen und mehr Iren rumtreiben.
Am nächsten Morgen sind wir noch einmal früh aufgestanden, da wir unbedingt die Guinness Brauerei besichtigen wollten. Die Ausstellung ist wirklich gut gemacht, mein Lieblingsbereich ist und bleibt aber die Guinness Werbung ("My goodness - my Guinness") in allen Formen und Varianten. Nachdem wir uns auch hier noch mit Souvenirs und Geschenken ausgestattet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Mit Verspätung hatte der Urlaub angefangen, mit Verspätung hörte er auch wieder auf, frei nach dem irischen Motto: When God made time, he made plenty of it!