Montag, 29. Dezember 2008

It's the most wonderful time of the year

Ihr Lieben,

ich hoffe ihr hattet alle ein wunderschöne Adventszeit und ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest mit allen, die euch am Herzen liegen!

Für mich war der Dezember ein sehr schöner Monat, wenn ich auch nicht so viel Zeit zum Innehalten, zum Besinnen und zum gemütlichen Beisammensein hatte.

In der ersten Dezember habe ich einen Kurzurlaub mit meiner Mom gemacht. Für eine Woche haben wir dem Trubel und der Kälte in Deutschland den Rücken zugekehrt und haben es uns in Lissabon gut gehen lassen. Der Hinflug und die Fahrt mit dem Bus in die Innenstadt waren absolut entspannend. Das Flugzeug war halb leer, so dass es sich jeder in einer ganzen Sitzreihe gemütlich machen konnte. Auch der Transferbus, der im Sommer bestimmt auf jeder Fahrt zum Platzen gefüllt ist, war nur spärlich besetzt, so dass wir während der Fahrt bereits die ersten Eindrücke sammeln konnte. Unser Hotel war in wunderbarer Lage, ganz in der Nähe der Avenida Liberdade, und super ausgestattet. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht hatten, haben wir gleich die wunderschöne Altstadt unsicher gemacht. Alle Häuser waren wunderschön beleuchtet und weihnachtlich dekoriert. In den Schaufenstern konnte man die abenteuerlichsten, aber auch kitschigsten Sachen bewundern. Wir sind an wunderschönen Plätzen vorbei gekommen, riesigen Prachtbauten, prunkvollen Toren und Denkmälern und durch etliche Einkaufsstraßen geschlendert. Fürs Abendessen haben wir uns ein Fischrestaurant ausgesucht. Die Restaurants in Lissabon haben zum größten Teil den Charme einer Bahnhofshalle oder einer Metzgerei-Imbissbude, der Preis und die Qualität des Essen stehen aber in keinerlei Relation zur Aufmachung der Restaurants. Nachdem wir das verstanden hatten, haben wir unsere Wahl nur noch die von den Restaurants aufgehängten Speisekarten abhängig gemacht ;-)

Am Dienstag sind wir bei schönstem Sonnenschein durch die Straßen geschlendert und haben unser erstes Besichtigungsziel festgelegt: das Castelo de Sao Jorge. Die Burg liegt auf einem Berg mitten in der Stadt. Zu besichtigen sind mehr oder weniger nur Ruinen und die Wehrmauer, man hat aber einen wunderschönen Ausblick über die ganze Stadt, den Fluß Tejo und das gegenüberliegen Flußufer mit der großen Christus-Statue. Von der Burg aus sind wir durch die verwinkelten Gassen des Stadtteils Alfama gelaufen und haben durch Zufall gleich noch die , die Kathedrale von Lissabon besichtigt. Vom Flußufer, das ganz im Süden gelegenen ist, sind wir dann wieder in den Norden gelaufen, vorbei am eindrucksvollen Marques de Pombal, einem riesigen Reiterdenkmal, das von einem ebensogroßen Kreisel umgeben ist. Durch den Parque Eduardo VII sind wir auf einem weiteren Berg angekommen, von dem man wieder einen tollen Überblick über die Stadt hatte. Zudem war hier ein riesiger Weihnachtsbaum aufgestellt, auf dem eine Light-Show mit musikalischer Untermalung präsentiert wurde. Ganz in der Nähe haben wir ein großen Corte Inglés Kaufhaus gefunden, in dem wir uns einige Stunden aufgehalten haben ;-) Auf dem Rückweg konnten wir noch einmal einen herrlichen Ausblick auf die Stadt genießen, es war mittlerweile dunkel geworden und wir konnten die unzähligen Weihnachtsdekorationen von Oben betrachten.

Ab dem nächsten Tag hatten wir leider nicht so viel Glück mit dem Wetter, es war bedeutend wärmer geworden, dafür regnete es fast ununterbrochen. Also entschieden wir uns, zunächst eine Stadtrundfahrt mit einer alten Straßenbahn zu machen. Diese Rundfahrt führt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei, man hat tolle Ausblicke von all den Hügeln und Bergen aus und man kann in den engen Gassen einiges erleben (z.B. dass der Fahrer aussteigt und im nächsten Kaffeehaus nach einem Fahrzeughalter sucht, dessen Auto mitten auf der Straße steht...). Von der Endstation aus sind wir zum Flußufer gelaufen (dummerweise ist mir unterwegs die Straßenkarte bzw. der Reiseführer von einer Brücke gefallen und ich musste ihn unter Einsatz meines Lebens von einer viel befahrenen Straße zurückerobern ;-)) und mit der Straßenbahn weiter nach Belém gefahren. Dort haben wir das Mosteiro dos Jerónimos besichtigt, eine sehr eindrucksvolle Klosteranlage mit einer wunderschönen Kirche. Am Denkmal der Entdeckungen - Padrão dos Descobrimentos vorbei, das an die berühmten Seefahrer Manuel I, Vasco da Gama und Luis de Camões erinnern soll, sind wir bis zum Torre de Bélem gelaufen, dieser Wachturm gilt als Wahrzeichen der Stadt und als Symbol einer ruhmreichen Seefahrernation. Vom Torre war ich ein bisschen enttäuscht, viel anzuschauen gab es nicht, von außen ist das Gebäude sehr viel eindrucksvoller als von Innen. Wenn man sich allerdings vorstellt, dass die armen Soldaten sich dort bei Wind und Wetter, Tag ein, Tag aus, aufhalten mussten, wird einem einmal mehr bewusst, wie gut wir es heutzutage doch haben ;-)

Am Donnerstag sind wir mit der U-Bahn zum ehemaligen Expo-Gelände gefahren. Hier ist für die Weltausstellung ein ganzer Stadtteil geschaffen worden. Durch den futuristischen Bahnhof wird man direkt in ein riesiges Shopping-Center geleitet. Vorbei an den Ausstellungs-Pavillons, einer Konzerthalle und dem heutigen Messegelände kommt man zum Torre Vasco de Gama, einem weiteren Wahrzeichen der Stadt, dass allerdings gerade um/ab/angebaut wurde. Vom Turm aus, kann man mit der Seilbahn am Flußufer entlang fahren (diesmal im Osten der Stadt), diese war aber leider gesperrt wegen Wartungsarbeiten. Also sind wir über die Uferpromenade gelaufen, die sehr schön gestaltet ist, es gibt eine Art botanischen Garten, eine "Klangstation" , bei der man auf einem Riesen-Xylophon, einem Steinbecken und ähnlichen Gegenständen Töne und Melodien erzeugen kann, viele Restaurants und Kunstwerke. Im Sommer ist dort bestimmt viel los, aber selbst an diesem verregneten Wintertag waren wir nicht die einzigen Besucher. Unser Weg führte uns schließlich zum Oceanário, wo wir jede Menge Fische und Meerestiere bewundern und beobachten konnten. Die Ausstellung ist sehr schön gestaltet und wir hatten viel Spaß. Auf dem Rückweg sind wir noch schnell ins Museu Nacional do Azulejo gegangen, hier werden in einem alten Kloster eine Vielzahl von Kacheln gezeigt. Eine besondere Attraktion ist die ca. 35m lange, 1300 Fliesen umfassende Darstellung der Stadt Lissabon aus der Zeit vor dem Erdbeben (irgendwann im 16. Jahrhundert). Überall in Lissabon findet man mit Kacheln geschmückte Häuser, seien es Bilder, die mit Kacheln gestaltet sind, oder ein ganz in Kacheln gehülltes Haus, so dass es nicht verwundert, dass es für diese Kunst ein Museum gibt. Am Abend haben wir uns bei einer Paella portuguesa so richtig gut gehen lassen. Dieses Reisgericht, dass im Unterschied zur spanischen Paella nur Meerestieren, aber kein Fleisch enthält, wird noch kochend im Ton- oder Blechtopf auf dem Tisch serviert. Unsere Paella enthielt viele Garnelen, Hummer, Muscheln und Tintenfisch und wir haben gegessen, bis kein Reiskorn mehr übrig war :-) Sehr zu empfehlen!!!

An unserem letzten Tag in Lissabon sind wir mit der Bahn ins Landesinnere gefahren, in den Ort Sintra. Auch diese Stadt ist sehr hügelig und man muss ganz schöne Strecken zurücklegen um vom einen Ende zum anderen zu gelangen. Wir haben den Palácio Nacional da Vila de Sintra besichtigt, einen königlichen Palast, der sehr gut erhalten ist und mit vielen antiken Möbeln und Gegenständen bestückt ist. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort und einem Aufwärmen in einem der tollen Kaffeehäuser sind wir wieder zurück nach Lissabon gefahren. Dort haben wir uns im Eiltempo das Kutschenmuseum und die Nationalgalerie angeschaut - man muss ja alles mitnehmen, was möglich ist ;-)

Am Samstag ging es dann wieder zurück in die Heimat, nach einer schöne Woche voller neuer Eindrücke.


Am Wochenende drauf stand schon wieder ein großes Ereignis an: zusammen mit zwei Kolleginnen bin ich nach Oberhausen gefahren um (mal wieder) das Musical Tanz der Vampire anzuschauen. Damit sich die Fahrt auch lohnt, wollten wir vorher noch ins CentrO einkaufen gehen. Dass das eine ganz bescheuerte Idee war, merkten wir spätestens, als wir bereits auf der Autobahnabfahrt im Stau standen. Sämtliche Parkhäuser waren belegt und als wir endlich im Einkaufszentrum ankamen, fühlten wir uns wie Sardinen... Es war überall einfach nur VOLL! Wir haben schnell den Spaß am Shoppen verloren und haben uns in eines der Kaffees gesetzt (nachdem wir gefühlte 40 Minuten auf einen freien Tisch gewartet hatten...). Gegen 19 Uhr, eine Stunde vor Vorstellungsbeginn) machten wir uns schließlich auf den Weg zum Auto um den einen Kilometer bis zum Theater zu fahren. Leider ging unser toller Zeitplan nicht auf, da überall Stau war... Gegen 20:20 Uhr kamen wir endlich im Theater an und durften natürlich nicht in den Saal. Wir mussten warten bis zum ersten Auftritt des Grafen bis wir eingelassen wurden. Die Vorstellung war dennoch genial, es hat mir sehr viel besser gefallen als in Berlin! Die Darsteller waren alle super, die Inszenierung in Kleinigkeiten etwas abgewandelt und da Publikum war restlos begeistert!

Das letzte Adventswochenende war dann für meine Weihnachsteinkäufe verplant, da ich mir vorher schon einige Gedanken gemacht hatte, ging der Einkauf diesmal auch sehr entspannt von Statten ;-) Abends haben wir noch einen gemütlichen Spieleabend gemacht, da uns das eklige Regenwetter von einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt abgehalten hat. Am Sonntag war die gesamte Family bei meiner Oma versammelt um ihren Geburtstag zu feiern. Am 22. und 23. Dezember musste ich noch arbeiten, erwartungsgemäß war aber nicht viel zu tun, so dass auch Zeit für ein Schwätzchen mit den Kollegen blieb.

Am Dienstag haben wir schließlich einen Mädelsabend gemacht und uns mit Toast Hawai und einem Sektchen auf Weihnachten eingestimmt. An Heiligabend war meine Family bei meiner Schwester eingeladen, deren Kinder schon ungeduldig auf das Christkind warteten. Weihnachten mit Kindern ist doch einfach das Schönste... Leider ging es mir am Abend immer schlechter, wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich mal gesund gewesen wäre an Weihnachten.
Am 2. Feiertag war ich aber einigermaßen wieder hergestellt, so dass ich das Fondue mit der Family genießen konnte. Über meine Geschenke habe ich mich auch riesig gefreut und vor allem auch, dass meine Geschenke bei (fast) allen gut angekommen sind!

Mittwoch, 5. November 2008

Voll zugeschlagen!

Am letzten Samstag habe ich die Gunst der Stunde genutzt und war im Nordwestzentrum shoppen. Eigentlich war ich nur in einem Geschäft, dafür habe ich mich aber mehrere Stunden dort aufgehalten und kam mit prall gefüllten Tüten nach Hause. Neben etlichen Hosen, Oberteilen und einem Wintermantel habe ich auch 2 Ketten und ein Armband erstanden. Bilder von meinen "Schätzen" will ich euch natürlich nicht vorenthalten.


Ansonsten läuft das Leben so weiter. Vom bösen Wort mit F will ich gar nicht erst anfangen, dass beschäftigt mich auf der Arbeit schon den ganzen Tag. Eine generelle Verbesserung der Situation ist ja leider noch nicht absehbar, aber im Moment haben wir wieder viel zu tun und ich habe gar keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen.

Heute hatte ich so viel zu tun, dass ich nicht einmal dazu gekommen bin, meine Zeitungen alle richtig zu lesen. Dabei hätte ich schon gerne mehr über Obamas Wahlsieg erfahren und wie es politisch in Hessen weitergeht, wäre auch interessant gewesen zu erfahren. Morgen ist auch noch ein Tag :-) Ehrlich gesagt ist das einer der Punkte, warum mir mein Job so viel Spaß macht: ich kann nebenbei mindestens 4 Tageszeitungen lesen (oder zumindestens durchblättern) und bin so über alle Entwicklungen bestens informiert. Im Urlaub hat mir das so gefehlt, dass ich auf dem Rückflug die Süddeutsche und die FTD nahezu verschlungen habe :-)

Mehr Fotos von Irland

Montag, 3. November 2008

Irland 2008



Am 13. Oktober bin ich in meinen zweiten großen Urlaub des Jahres gestartet. Gemeinsam mit Tanja und Friedel sollte es nach Irland gehen. Für mich gehört ein Besuch der Insel mittlerweile zum jährlichen "Pflichtprogramm", die anderen beiden waren noch nie dort. Unser Hinflug war verspätet, wie hätte es auch anders sein sollen, doch dank unserer perfekten Planung, konnten wir vom Dubliner Flughafen direkt mit unserem kleinen Nissan Almera ("der kleine champagnerfarbene, bitte") durchstarten. Wir hatten uns eine Menge vorgenommen für die eine Woche, also konnten wir es uns nicht erlauben, unnötig Zeit am Flughafen zu vertrödeln. Nachdem alle Taschen im Kofferraum verstaut waren (was sich schwieriger gestaltete als erwartet), schmiss ich mich hinter das Lenkrad und nahm die Fahrt Richtung Westen auf. Es fiel mir sehr viel leichter, als noch im letzten Jahr, und nach ein paar Kilometern war alle Nervosität verflogen und ich musste selbst beim Schalten in den 5. Gang keine Schlenker mehr fahren.

Das Wetter in Dublin war bei unserer Ankunft eher bescheiden, aber je weiter wir nach Westen kamen, desto schöner wurde es, so dass wir direkt bis zu den Cliffs of Moher durchfuhren. Die Klippen sind für mich immer noch einer der schönsten Orte der Insel und ich habe es nach den vielen Stunden im Flugzeug und im Auto sehr genossen. Der krönende Abschluss war ein wunderschöner Sonnenuntergang, bei dem die Sonne blutrot im Meer versank. Mit Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg nach Lisdoonvarna, in das Hostel, von dem meine Schwester und ich letztes Jahr so begeistert waren. Leider war unser Zimmer diesmal nicht so schön, das Badezimmer mussten wir mit 2 Schnecken teilen und es war überall lausig kalt. Dennoch ist das Hostel weit über dem Durchschnitt und ich kann es weiterhin empfehlen... Die Saison war für das kleine Örtchen bereits so gut wie beendet und wir mussten eine ganze Reihe von Pubs und Restaurants abklappern, bis wir etwas zu Essen bekommen haben. Dafür war das Essen umso besser und das Pub war richtig gemütlich.

Am nächsten Morgen sind wir zeitig aufgebrochen, obwohl es in Strömen geregnet hat. Unser erstes Ziel war der Poulnabrone Dolmen mitten im Burren-Gebiet, den wir diesmal auch auf Anhieb gefunden haben. Von dort aus ging es weiter über Limerick nach Tralee und von dort auf die Dingle-Halbinsel. Das Wetter ist im Laufe des Tages immer schöner geworden, am Strand von Beach mussten wir zwar noch gegen Wind und Regen ankämpfen, aber beim schönsten Stück der Tour, dem Slea Head Drive, hatten wir strahlenden Sonnenschein und fantastische Ausblicke auf das Meer, steile Klippen und die umliegenden Inseln. Auf dem Rückweg haben wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt Dingle gemacht, das Haus mit der Delfin-Front bewundert und eine Blick in das ein oder andere Geschäft geworfen. Unser Hostel hatten wir in Tralee gewählt, dem Namen "Castle Hostel" wurde es in so fern gerecht, dass wir im 5. und obersten Stock untergebracht waren und altmodisch unsere Taschen nach oben tragen mussten. Das Hostel an sich war gemütlich eingerichtet, mit einer schönen großen Küche. Die Gegend war nicht gerade die Beste, immerhin konnten wir direkt einen "Freund" finden, einen sturzbetrunkenen Iren, der dachte wir wären Polen... Nachdem wir eine Stunde erfolglos nach einem Restaurant gesucht haben (entweder war die Küche schon geschlossen, die Auswahl ungenießbar oder bereits die Vorspeisen unbezahlbar), haben wir uns in einem Off-Licence mit Cider und im Imbiss gegenüber mit Pizza versorgt und haben die Küche des Hostels belagert. War auch mal nett :-) Nach etlichen Partien Uno sind wir schließlich ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen wurden wir sogar mit Frühstück versorgt und der nette Landlord hat uns die besten Tipps für unsere geplante Tour des Ring of Kerry gegeben. Von Tralee aus sind wir nach Kilarney gefahren und von dort im Uhrzeigersinn dem Ring gefolgt. Natürlich mussten wir am Torc Waterfall und am Ladies View' jeweils eine längere Pause einlegen, wobei wir uns über einige Amerikaner köstlich amüsiert haben, die sich bereits mit einem unteren Teil des Flusses zufrieden gegeben haben und niemals den Wasserfall zu Gesicht bekommen haben... Nach ungefähr einem Drittel der Strecke, im Örtchen Sneem, haben wir gewendet und sind zurück nach Kilarney gefahren. Um nicht den ganzen Tag im Auto zu verbringen, haben wir das Muckross House besichtigt, ein Herrenhaus das idyllisch zwischen zwei Seen (Muckross Lake und Lough Leane) gelegen ist. Anschliessend sind wir zu Ross Castle weitergefahren, dass ich noch nie zuvor besichtigt hatte. Es handelt sich um ein so genanntes "Tower House" und war der Stammsitz des einer der wichtigsten irischen Familien, des O'Donoghue-Clans. Die Führung war eine der besten, die ich je mitgemacht habe! Der Guide war sehr nett und hat uns sehr viele Geschichten erzählt, ist immer wieder auf einzelne Leute eingegangen und hat versucht, uns das Leben in einer mittelalterlichen Verteidigungsanlage so lebendig wie möglich zu beschreiben.
Vom Castle aus sind wir in unser Bed&Breakfast in Kilarney gefahren und wir waren so ko, dass wir an diesem Abend nichts mehr unternommen haben.

Selbstverständlich haben wir ein fantastisches Frühstück im B&B bekommen, mit pouchierten Eiern oder Egg&Bacon, Saft, frischem Kaffee, Bergen von Brot und leckerer Marmelade. Dementsprechend gut gestärkt haben wir uns auf den Weg in Richtung Cork gemacht. Das Wetter war herrlich und so wählten wir als erstes Ziel den Old Head of Kinsale. Diese kleine Halbinsel ist eigentlich bekannt für einen sehr exklusiven Golfclub (18 holes ab €295 pp), man kann aber auch einen kostenfreien, aber auch sehr exklusiven Blick auf steilabfallende Klippen genießen. Im strahlenden Sonnenschein sind wir auf den Felsen spazierengegangen und konnten sogar einige Seehunde in der Tiefe beobachten. Unser nächstes Ziel war Cobh, von wo aus die Titanic in ihr Unheil abgelegt hat. Wir sind eine Weile durch die Stadt geschlendert, haben die fetten Fischer beobachtet und haben uns mit Essen eingedeckt. Unser letztes Ziel war Blarney Castle, eine Festungsanlage (genau genommen handelt es sich wiederum um ein Tower House) inmitten eines wunderschönen Gartens, in dem man Begegnungen mit Hexen, Druiden und anderen Wesen der irischen Mythologie machen kann. Die "Wishing Steps" konnten wir nicht in vorgeschriebener Art und Weise hinter uns lassen (mit geschlossenen Augen die ca. 25 glitschigen Stufen hoch- und runterlaufen und dabei nur an einen Wunsch denken), so dass wir uns auch nichts wünschen durften. Es hat sich auch keiner getraut, den "Blarney Stone" zu küssen, der sich in der Brustwehr des Turmes befinden soll, so dass uns (mal wieder) die Gabe der Eloquenz vorenthalten blieb...

Unser Hostel selbst befand sich mitten in Cork, eine Stadt in der es absolut keine Parkmöglichkeiten gibt. Nachdem wir also unser Autochen für schlanke 18€ in einem 24h-Parkhaus eingemietet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Brù-Hostel. Von Außen dachten wir noch "Wow, das sieht ja richtig nett aus! Und es gibt sogar eine Bar", von innen war es der absolute Horror: dreckig, Schimmel an der Wand, ein Bad, das aussah wie ein Behinderten-Klo an der Raststätte und statt 3 Betten hatten wir ein Stockbett, dass unten ca. 20cm breiter war, in dem wir es uns zu zweit "gemütlich" machen konnten. Nun ja, irgendwann muss man ja auch mal Pech haben... Wir sind gleich in die Stadt geflüchtet und haben uns eine Pizzeria zu suchen. Mit gefüllten Magen sah die Welt schon wieder besser aus und wir liefen noch eine Weile durch die Stadt, bis wir ein nettes Pub gefunden hatten.

Am nächsten Morgen haben wir nach minimaler Katzenwäsche fluchartig das Hostel verlassen und es ging Richtung Dublin. Einen kurzen Zwischenstopp haben wir in Cashel gemacht, wo es eine der schönsten Burganlagen Irlands zu besichtigen gibt (ja, auch Cashel Castel ist ein Tower House, dieser Begriff hat uns einfach verfolgt). Wir haben das älteste St. Patrick's Cross besichtigt, einen Blick auf gerade erst entdeckte Fresken werfen dürfen und haben viele interessante Anekdoten über die Clans und Geistlichen der Gegend gehört. Auch diese Führung kann ich nur empfehlen!

Gegen 15 Uhr kamen wir schließlich in Dublin am Flughafen an. Mit "meinem" 16A Bus sind wir in die City gefahren, bis zur Upper Camden Street, von wo aus wir zu unserem Hostel gelaufen sind. Mein geliebtes Kloster-Hostel war bereits ausgebucht, so dass wir mit dem Citi Hostel Vorlieb nehmen mussten. Es ist aber sehr schön umgebaut worden, die Küche ist eine der besten in irischen Hostels und auch unser Zimmer war schön. Nachdem wir uns kurz ausgeruht und geduscht hatten, sind wir in die City gelaufen. Ich konnte gleich mit meinen Ortskenntnissen brillieren und Tanja und Friedel alle Sehenswürdigkeiten erklären: vorbei an St. Stephen's Green sind wir durch Grafton Street an Trinity College und der Bank of Ireland vorbei bis zur O'Connell Street gelaufen. Nach diesem anstrengenden Tag haben wir uns bei Eddy Rockets mit Burgern, Cheese Fries und Milk Shakes gestärkt. Auf dem Rückweg sind wir selbstverständlich durch Temple Bar gezogenen ;-)

Am Samstag stand das wichtigste Event für Tanja und mich an: eine 5-stündige Shopping-Tour durch Dublin! Die Zeit war natürlich viel zu knapp bemessen, wir haben es nicht mal in alle wichtigen Geschäfte der Henry Street geschafft (und das obwohl wir dort angefangen haben!), immerhin habe ich aber zwei Schlafanzüge und eine Kette für mich sowie zwei Pullover für Christian erstanden ;-) Um 15 Uhr haben wir uns schon wieder mit Friedel bei Starbucks getroffen. Nachdem wir riesige Becher Kaffee vernichtet hatten, haben wir uns noch einmal in das Getümmel im St. Stephen's Shopping Center gestürzt. Zum Essen sind wir zu einem Chipper auf O'Connell Street gegangen, anschließend haben wir uns "Burn after Reading" im Kino angeschaut. Absolut genial der Film, wir haben uns kaputt gelacht! Allerdings möchte ich bezweifeln, dass dieser Wortwitz auch in der deutschen Version noch vorhanden ist... Die Story ist nämlich absolut krank, wer keinen Sinn für skurille Komik und abgefahrene Mimik hat, sollte sich den Film lieber nicht antun...
Nach dem Kino sind Tanja und ich noch in ein Pub weitergezogen, allerdings nicht in Temple Bar, sondern in einer Ecke, wo sich weniger Touristen und mehr Iren rumtreiben.
Am nächsten Morgen sind wir noch einmal früh aufgestanden, da wir unbedingt die Guinness Brauerei besichtigen wollten. Die Ausstellung ist wirklich gut gemacht, mein Lieblingsbereich ist und bleibt aber die Guinness Werbung ("My goodness - my Guinness") in allen Formen und Varianten. Nachdem wir uns auch hier noch mit Souvenirs und Geschenken ausgestattet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Mit Verspätung hatte der Urlaub angefangen, mit Verspätung hörte er auch wieder auf, frei nach dem irischen Motto: When God made time, he made plenty of it!

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Zwischen zwei mal Urlaub...

.. liegen genau zwei Wochen arbeiten!

Vom 12. bis zum 26. September haben wir einen herrlichen Urlaub auf der Sonneninsel Kreta verbracht. Unser Hinflug war mitten in der Nacht, so dass wir schon um 8 Uhr morgens in Heraklion ankamen und pünktlich zum Frühstück in unserem Hotel "Nana Beach" abgesetzt wurden.

Die Anlage des Hotels hat uns zunächst einmal förmlich erschlagen: sie war so groß, dass wir einen Übersichtsplan bekamen, damit wir uns nicht verlaufen. Inmitten der vielen Bungalows gab es eine Unzahl von Pools, Restaurants, Bars und eine riesige Sportanalage mit Fitness-Fläche, Bogenschieß-Anlage und mehreren Fußball- und Tennisplätzen. Zum Hotel gehörten zudem zwei Sandstrandbuchten mit einem großen Angebot an Wassersportaktivitäten und eine Art Plateau mit Sonnenliegen, von dem man auch direkt ins Meer gelangen konnte.

Nachdem wir uns gestärkt, einen ersten Überblick verschafft und die Koffer abgeladen hatten, haben wir uns direkt den schönsten Platz am Hauptpool gesichert, den wir in den kommenden Wochen auch gegen alle anderen Gäste verteidigt haben.
Unser Tagesprogramm war an den meisten Tagen sehr entspannt: nach einem ausführlichen Frühstück mit frischem Omlett, Obst, Müsli, Brot & Brötchen, Kartoffeln, Würstchen, Baked Beans, Eiern in jeder Form, Obst, Kuchen und allem anderen, was man sich vorstellen kann ging es zum ersten Sonnenbad am Pool. Um 11:30 Uhr ging es für eine Runde Aqua Fitness in den Pool. Nach weiterer Entspannung beim Lesen oder Sonnenbaden sind wir gegen halb 2 Uhr zum Mittagessen aufgebrochen. Am Nachmittag stand für die Jungs dann Wasserball auf dem Plan, während es die Damen eher zu Fitnesskursen à la Bauch-Beine-Po oder Body Balance gezogen hat. Bis kurz nach 18 Uhr waren wir meist am Pool, um halb acht ging es dann meistens zum Abendessen. Anschließend haben wir es uns mit Kaffee und den ersten Cocktails des Abends bequem gemacht bzw. haben wir Phase 10 bis zum Abwinken gespielt. Gegen halb 10 gab es jeweils eine Show, einmal war ein fanastischer Zauberer da, es wurden mehrere Musicals auf die Bühne gebracht (unter anderem Mama Mia und Miami Nights), an anderen Abenden stand Comedy oder Theater auf dem Plan. Anschließend ging es dann wieder in eine der vielen Bars.

Um wenigstens ein wenig von der Insel gesehen zu haben, sind wir an einem Tag mit einem Leihwagen bis nach Retymnon gefahren. Wir sind kreuz und quer durch die Stadt gelaufen, haben uns das Kastel angeschaut, die vielen Moschen, sind dreimal an einem doch-nicht-ganz-so-spektakulären Brunnen vorbeigelaufen, haben einen Blick in die vielen Geschäfte geworfen und sind ein wenig durch die Hafengegend geschlendert. Auf dem Rückweg sind wir zum einzigen Binnensee der Insel gefahren und sind eine Runde mit dem Tretboot herumgefahren. Angeblich soll es da sehr viele Tiere geben, allerdings habe ich nur dank meiner blühenden Phantasie eine Schildkröte gesehen ;-)
Unser zweiter Ausflug führte uns nach Knossos, der bedeutendsten Stadt der minoischen Kultur. Auf der Führung haben wir viel über die griechische Geschichte und vor allem die Mythologie erfahren und es wurde z.B. erklärt, woher der Begriff "Labyrinth" stammt (na, weiss es jemand?!?!). Die Führung hat mir sehr gut gefallen, ein Ausflug dorthin lohnt sich auf jeden Fall! Anschließend sind wir weiter in die Hauptstadt der Insel gefahren, nach Heraklion. Auch hier haben wir eine Führung erhalten und die wichtigsten Denkmäler, Gebäude und Kirchen der Stadt gesehen. Abgesehen von diesen touristischen Attraktionen hat mir die Stadt überhaupt nicht gefallen, es ist sehr dreckig, baufällig, laut und überall lungern Bettler herum. Zum Einkaufen ist die Stadt sicherlich perfekt, aber wohnen möchte ich nicht dort...

Dies waren unsere kulturellen Erlebnisse, ansonsten haben wir uns ganz auf die Erholung konzentriert. An ein paar Tagen hatten wir leider nicht so viel Glück mit dem Wetter, ein Tag war sogar komplett verregnet. Unsere "Baddies" von Tui haben sich aber immer wieder etwas einfallen lassen, damit keine Langeweile aufkam. Alles in Allem hatten wir einen super Urlaub mit netten Leuten, gutem Essen und einem tollen Hotel. Würde ich auf jeden Fall empfehlen!

Nachdem ich mich nun zwei Wochen beim Arbeiten verausgabt habe, geht es am Montag schon wieder in den nächsten Urlaub: IRLAND WIR KOMMEN!

Sonntag, 17. August 2008

It's summertime and the living is easy

Natürlich wird im Sommer nicht nur viel gelesen, sondern auch viel unternommen. Ich muss zugeben, dass ich die letzten Wochen und Monate sehr genossen habe.

Da gab es zum einen sehr viele kulturelle Highlights. Im Juni war ich bei einer Aufführung der Bad Hersfelder Festspiele. Dieses Jahr stand "Die Jungfrau von Orleans" von Friedrich Schiller auf dem Programm. Die Inszenierung war sehr modern, es wurde viel mit Bildern und auch mit Musik gearbeitet und die jungen Darsteller konnten das Publikum von Anfang an in ihren Bann ziehen. Vor allem der Einsatz der Ikonen, farbenfroher Heiligenbilder, die Vergrößerungen von Ölgemälden des griechischen Künstlers Vasilis Triantafillopoulos zeigen, die z.B. als Schilde der Soldaten dienten, fand ich sehr gelungen. Dass das Wetter in diesem Jahr auch noch mit gespielt hat und der Klang in der Stiftsruine nicht durch die ausfahrbahren Dächer verfälscht wurde, hat den Abend perfekt gemacht. Vor der Vorstellung waren wir in einem netten Restaurant im Kurpark zum Abendessen und auch danach sind wir mit den Studienfreunden meines Vaters noch ein bisschen durch die Hersfelder Altstadt gezogen.

Weiteres Highlight waren die Wetzlarer Festspiele: dieses Jahr hatten wir uns gleich für zwei Stücke entschieden. An meinem Geburtstag haben wir das Salzburger Ballett in "Carmen" gesehen, einige Woche später stand das Musical "Cabaret" auf dem Programm. Beide Vorstellungen waren sehr gut, vom neuen Theater (keine Ahnung wann es gebaut wurde, bei meinem letzten Besuch saßen wir noch auf Steinbänken) und vor allem die bequemen Sitze haben uns sehr begeistert. Schade nur, dass beide Stücke nicht ausverkauft waren.

Die Umsetzung von Carmen war sehr modern. Die Musik von Rodion Schtschedrin gefällt mir generell schon sehr gut, für die Aufführung war eine außergewöhnlich instrumentierte, rhythmisch veränderte Version verwendet, die durch moderne arabisch-andalusische Klänge der spanischen Kultgruppe "Radio Tarifa" ergänzt wurde. Die Tänzer waren sehr ausdruckstark und die Darbietung absolut gelungen. Zum Abschluss gab es Standing Ovations vom Publikum und eine rote Rose für jeden Tänzer/ jede Tänzerin vom Veranstalter.

Cabaret hat mir auch sehr gut gefallen, obwohl ich sagen muss, dass das Stück komplett in Englisch einfach überzeugender ist, zumal in der deutschen Version sehr viel Wortwitz und Situationskomik verloren geht. Die Darsteller waren durchweg super, haben brilliant gesungen und getanzt. Am Besten gefallen hat mir der Concierge, der über eine super Mimik verfügt hat (für mich ist diese Rolle neben der Sally Bowles die zentrale Figur).

Joah, dann hatte ich im Juni auch Geburtstag, wir haben schön im Garten gefeiert und ich hab's mir gut gehen lassen. Zwei Wochen später habe ich in der Tanzschule dann noch einmal mit Freunden gefeiert. Trotz perfekter Planung und Vorbereitung habe ich es mal wieder geschafft, in der letzten Stunde vor Partybeginn alles durcheinander zu werfen, meine gesamte Umwelt zu stressen und fast zu spät zu kommen. Ansonsten ist aber alles gut gelaufen und ich habe mich über jeden einzelnen Gast riesig gefreut! Es ist übrigens noch Bier da, wer Lust hat mich zu besuchen, darf das gerne tun ;-)
Christian und ich Happy Family im Garten Nachdenkliche VanessaUnd Happy Juliana mit ihrem Wackelpudding

Andy, Tanja und Steffi Lenchen und Friedel Mit Lene und Tanja und mit Carina und Mark Der Carsten nimmt das ganze Bild ein

Selbstverständlich standen auch wieder einige Tanzevents an. Am 29. September haben wir an einem Workshop bei den amtierenden Deutschen Meister in den lateinamerikanischen Tänzen, Anna Kravchenko und Jesper Birkehoj, teilgenommen. Es hat super viel Spaß gemacht und wir konnten sehr viel mitnehmen. Da Stefan und ich nicht genug bekommen konnten, haben wir im Anschluss gleich noch zwei Privatstunden bei Jesper genommen. Er war super nett, wir hatten sehr viel Spaß und er konnte uns bei vielen Dingen die entscheidenden Tipps geben.
Ein paar Turniere haben wir auch getanzt, jetzt fehlen nur noch drei Platzierungen und ein paar Punkte zum Aufstieg. Wenn in nächster Zeit allerdings noch mehr Turniere abgesagt werden, könnte es sich noch eine Weile hinziehen...

Ansonsten standen viele Grill-, Video- und Spieleabende, Billardspiele, Treffen im Carlitos, EM-Finale im Stadion in Frankfurt, Shopping-Touren, Schwimmbad-Besuchen, Mädels-Abende in Frankfurt und vieles mehr auf dem Programm. Nun liegen noch 5 lange Wochen vor mir, bis es in meinen heiß ersehnten Sommerurlaub geht...

Stimmung im Stadion Tanja et moi Friedel total happy

Mittwoch, 23. Juli 2008

Sommerzeit ist Lesezeit

In den letzten Wochen habe ich wahnsinnig viel gelesen. Obwohl ich morgens doch oft sehr müde war, habe ich mich lieber einer spannenden Lektüre gewidmet, statt einfach nur vor mich zu dösen. Die genaue Reihenfolge kriege ich natürlich nicht mehr zusammen, aber so ein paar Highlights muss ich einfach erwähnen. Zum einen war da "Islandfischer" von Pierre Loti, dass das Leben der bretonischen Fischer beschreibt, die jedes Jahr zum Fischfang nach Island fahren. Obwohl mir das Ende gar nicht gefallen hat, bin ich begeistert von den melancholischen Beschreibungen der Insel und der ständigen Gefahr durch die Stimmungen des Meeres. Eine wunderschöne Liebesgeschichte noch dazu.

Dann gab es da "Becca" von Faye Kellermann: parallel wird die Geschichte der spanischen Inquisition, der jungen Portugiesin Becca und von William Shakespeare erzählt, der den Mord an einem Freund rächen will. Das Buch ist ordinär und voller roher Gewalt, aber auch immer wieder witzig, spannend, romantisch und einfach nur faszinierend. Kann ich auf jeden Fall nur empfehlen!

Dann habe ich den ersten Teil der Saga "Der Kreis der Dämmerung" von Ralf Isau geschenkt bekommen. Den dritten und vierten Teil habe ich bereits seit Jahren, die ersten beiden hatte ich mir nur ausgeliehen. Immer wieder schön zu lesen...

Mit "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny habe ich als nächstes ein eher ernstes Buch gelesen habe. Beerichtet wird von der Entdeckung des Nordpols und natürlich von der einmaligen Langsamkeit John Franklins, seiner Lebensauffassung, seiner Philosophie. Obwohl ich viele Begriffe der Seemannsspache nicht verstanden habe, hat mich das Buch vollkommen in seinen Bann gezogen.

"Es gibt für alles zwei Zeitpunkte, den richtigen und den
verpassten."

Anschließend habe ich mich mit HaPe Kerkelings Beschreibungen seiner Reise auf dem Jakobsweg ("Ich bin dann mal weg") amüsiert. Ich muss ja zu geben, dass ich den guten Mann einfach lustig finde, sei es im Fernsehen als auch im geschriebenen Wort. Das Buch hat mich sehr fasziniert und ich könnte mir auch vorstellen, einmal den Jakobsweg zu pilgern. Vermutlich würde ich aber wie er die Übernachtung in Hotels vorziehen, statt mit 20 Mann einen Schlafraum und eine Dusche zu teilen... ;-)

Gleich im Anschluss habe ich noch zwei Bücher verschlungen, zum einen "Der Alchimist" von Paulo Coelho (muss man hierzu noch was sagen?!? Das Buch ist sagenhaft, tolle Sprache, fantastische Geschichte, nur leider viel zu kurz!) und "Seide" von Alessandro Baricco, ein schönes Buch das in einem ganz leichten, etwas melancholischen Stil von den Reisen eines französischen Seidenhändlers nach Japan, aber vor allem von Liebe und Sehnsucht erzählt.

Und nun bin ich gerade auf den letzten Seiten von "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" und erheitere/nerve/erstaune meine (männliche) Umwelt mit Analysen ihres Verhaltens. Auch wenn mich manche Erläuterungen und Schlüsse nicht ganz überzeugen, kann ich mich doch in vielen der beschriebenen Situationen und Reaktionen wiederfinden und kann mir nun zu mindestens einbilden, dass ich die "Spezies Mann" ein bisschen besser verstehe. :-D

Donnerstag, 29. Mai 2008

Und plötzlich ist Sommer..

Ganz sang- und klanglos ist die wahrscheinlich längste Formationssaison aller Zeiten zu Ende gegangen. Ende April hatten wir bei strahlendem Wetter ein "Heimturnier" in Friedberg (eigentlich vom WTC ausgerichtet...). Die Stimmung in der Mannschaft war sehr gut, das Publikum war fantastisch und für mich kam zum ersten mal so was wie Gänsehautstimmung während des Durchgangs auf. Wir konnten eine tolle Steigerung von der Vorrunde zum Finale hinlegen, aber leider wurde diese Leistung, genauso wie die groben Patzer von anderen Mannschaften von den Wertungsrichtern nicht weiter beachtet und es blieb bei der bekannten Reihenfolge der Platzierungen.
Das Abschlussturnier fand in Wiesbaden statt. Die Halle hat mir recht gut gefallen und obwohl das Ende der Saison absehbar war, blieben wir konzentriert und haben zwei solide Durchgänge dargeboten. Die Wertung hat das wiederum nicht beeinflusst, wir haben die Saison insgesamt mit dem vierten Platz abgeschlossen. Im Anschluss an das Turnier sind wir, nachdem wir mal wieder Eiskalt duschen mussten, ins Waldgeist gefahren um Berge von Schnitzeln, Pommes, Burgern und Würsten zu vernichten. Während ich mich mit einem Viertel Schwein zufrieden gegeben haben, haben andere nebenher noch den "kleinen Eisbecher" (mit nur 24 Bällchen) vernichtet ;-)
Alles in Allem war es eine schöne Saison, mit vielen Tiefen aber auch vielen schönen Momenten. Wir haben zum ersten mal seit vielen Jahren wieder ein Team dargestellt und uns untereinander so gut verstanden, wie schon lange nicht mehr. Schade, dass es teilweise an der Leistung und der dazugehörigen Motivation gefehlt hat...

Aber das ist zum Glück schon alles abgehakt, denn wir befinden uns schon wieder auf dem Weg in die neue Saison. vor 2 Wochen haben wir das neue Konzept präsentiert bekommen, das für mich absolut überzeugend ist. Mit der neuen Choreografie sind wir bereits zu Gange und auf dem besten Wege, sie so schnell wie möglich zu lernen. Ja, sie ist noch schneller und anspruchsvoller als die letzte Choreo, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen. Und es gibt eigentlich keine schönere Zeit (außer vielleicht mit einem Pokal in der Hand bei der Siegerehrung), als die Vorbereitungszeit mit einer neuen Choreo, wenn die Schritte zusammengesetzt und neue Highlights ausprobiert werden.
Wenn wir dass alles so durchziehen, wie unsere Trainer es geplant haben, kann es eigentlich nur gut werden. Ich hoffe, dass wir es dieses Jahr mal schaffen, uns nicht selbst im Wege zu stehen...

Neben der Formation widme ich mich nun auch wieder dem Einzeltraining. Vor knapp 2 Monaten haben Stefan und ich entschieden, dass wir doch wieder anfangen wollen und haben uns in nicht mal vier Wochen auf das erste Turnier vorbereitet. Das Hessen tanzt Wochenende ist dann auch gar nicht mal schlecht gelaufen, an beiden Tagen haben wir uns bis ins Semi-Finale getanzt. Samstag konnten wir uns über den 14. Platz von 153 Paaren, Sonntag über Platz 17 von 147 Paaren (und das trotz Migräne und Übelkeit und meinem ständigen Wunsch nach einem raschen Ende...) freuen. Und das allerbeste: ich hab ein neues Kleid gekauft!! War ja klar, dass ich mich mal wieder in das teuerste Stück verliebe, was sich in der Halle finden lässt, aber dieses und nur dieses musste nun mal sein. :-) Man muss sich ja auch mal was gönnen... Nun konzentrieren wir uns auf einen zügigen Aufstieg in die B, was wohl nicht allzu lange dauern wird :-D. (Wenn es vor Berlin klappt, gibt es sogar noch mal ein komplett neues, gesponsortes Outfit für uns beide!!) Es ist auf jeden Fall ein super Gefühl, wieder regelmäßig im Training zu stehen und zu sehen, dass sich was tut (bzw. bewegt).

Immer nur Trainieren ist aber auch nicht gut, deswegen war ich am Montag mit den Mädels von der Arbeit in Frankfurt unterwegs. Genauer gesagt haben wir einen Kochkurs im Restaurant Oliver´s Art Cuisine besucht und haben uns selbst mit leckerem Essen verwöhnt. Zum Hauptgang wurde Fisch und/oder Pute mit Kartoffel-Karrotten-Pürre, Ruccola-Salat, Salbei-Sösschen und Topinambur-Chips serviert, zum Dessert gab es einen Bananen-Rhabarber-Schaum mit Pistazien und Schoko-Deko. Das Essen war fantastisch und wir hatten wahnsinnig viel Spaß. Eine Wiederholung des Ganzen ist schon in Planung.

Zum Lesen komme ich im Moment so gut wie gar nicht. Im Zug habe ich mich desöfteren über schöne PM-Trainer hergemacht oder habe bei Musik ein wenig gedöst. Heute habe ich ein weiteres Mal "An Bord der Titanic" von E.W. Heine gelesen. Das Buch gehört in seine Reihe der "Kille-Kille-Geschichten", ganz feine, skurrile, gemeine, abartige, lustige, manchmal geschmacklose, auf jeden Fall überraschende Kurzgeschichten, die man immer wieder lesen kann. Ansonsten habe ich immer noch zwei Büchergutscheine und überlege zum 100. mal, ob und wenn ja in welcher Sprache ich mir die Narnia-Bücher kaufen soll...

Fürs Wochenende stehen schon wieder große Pläne an. Ab morgen ist Altstadtfest in Friedberg, was wir auf jeden Fall besuchen werden. Sonntag ist wieder Training angesagt, ansonsten hoffe ich, dass sich das gute Wetter noch ein bisschen hält und ich zum ersten mal in diesem Jahr in meiner Hängematte relaxen kann.

Samstag, 12. April 2008

Heute ist ein Powertag

Heute morgen habe ich mein Horoskop gelesen: es prophezeite mir, dass ich heute überdurchschnittlich viel Energie haben würde, die Aussichten in den Bereichen Liebe und Beruf allerdings sehr dürftig wären. Kein Problem, Samstags habe ich eh frei, der Schatzi muss heut arbeiten, also kann ich mich so richtig auspowern. Also bin ich erst für drei Stunden in die Tanzschule gefahren (habe natürlich wieder eine Strafzettel kassiert....), war dann kurz in der Stadt und bin gleich weiter gedüst ins Fitness-Studio. Auf dem Rückweg bin ich gleich noch beim Baumarkt eingekehrt und habe jede Menge Pflanzensamen gekauft, denn ich will dieses Jahr selber Tomaten, Salat, Erbsen und Kräuter züchten. Werde nachher gleich mal loslegen.

Mittlerweile ist mein Osterurlaub schon wieder so lange her, dennoch möchte ich es nicht versäumen davon zu berichten. Am Montag sind wir bei schönstem Sonnenschein Richtung Berlin losgedüst - und kamen dort mit Schnee und Eiseskälte an! Zum Glück war unterwegs das Wetter einigermaßen, so dass wir gut durchkamen. Unsere Unterkunft, ein Jugendhotel in Schöneberg, hatten wir schnell gefunden und wir waren damit auch recht zufrieden. Es war zentral gelegen zwischen zwei U-Bahnstationen und mit vielen Restaurants und Kneipen gleich um die Ecke. Das Zimmer war zweckmässig eingerichtet und das Frühstücksbüffett hatte eine große Auswahl und war sehr lecker. Nur das wir im 5. Stock untergebracht waren und und jedes mal unzählige Treppenstufen hochquälen mussten, war ein bisschen anstrengend ;-)
In den folgenden zwei Tagen haben wir die Stadt unsicher gemacht und haben uns so ziemlich alles angeschaut, was man zu Fuß erreichen kann: wir waren am Brandenburger Tor, am Reichstag, Unter den Linden, auf der Museumsinsel, im Alten Museum, am Checkpoint Charly, am Kudamm, im KaDeWe, am Alexanderplatz, im neuen Alexa-Shopping Center, am Potsdamer Platz,... Zwischendurch haben wir uns immer wieder mit Muffins und Donuts von Dunkin Donuts gestärkt. Wann eröffnen die endlich eine Filiale in Frankfurt?!?! Am Mittwoch waren wir dann Abends bei "Tanz der Vampire" im Theater des Westens. Die Vorstellung war super, allerdings mit ein paar Abstrichen. Zum einen hat mir die Bühne in Hamburg sehr viel besser gefallen, es hat alles ein wenig gestaucht gewirkt. Zum anderen hatten wir zum größten Teil Zweitbesetzungen auf der Bühne stehen. Graf von Krolok ist meines Erachtens eine absolute Fehlbesetzung gewesen. Der gute Mann hatte viel zu wenig Stimmvolumen und wirkte ein bisschen künstlich in der Rolle. Gänsehaut-Feeling kam da ganz und gar nicht auf....
Am Donnerstag ging es dann schon wieder Richtung Heimat. Dummerweise ist uns an einer Kreuzung noch einer ins Auto reingefahren :-( Trotz des Schrecks haben wir die Strecke in Rekordtempo zurückgelegt.

Die restlichen Ostertage waren recht entspannend. Ich habe endlich mal angefangen, meine ganzen MiniDV-Kassetten auf den PC zu überspielen, die Videos zu bearbeiten und auf DVD zu brennen. Dummerweise habe ich nach ca. einem Drittel der Bänder die Kamera geschrottet und bis jetzt keinen Ersatz beschafft... :-( Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich die Kamera noch einmal reparieren lassen oder gleich eine neue kaufen soll.

Am Ostersonntag waren wir bei Babsi zum Brunch eingeladen. Wir haben es uns so richtig gut gehen lassen, mit gebratenen Würstchen, Lachs, Kaviar, selbstgebackenem Brot, Quark, Obst und natürlich Eiern. Die Kiddies hatten viel Spaß beim Eier verstecken und suchen und vor allem beim Schokolade essen. Am Nachmittag haben wir ein paar Spiele gespielt und Juliana hat mal wieder zur allgemeinen Erheiterung beigetragen, indem sie sich in einem unbeobachteten Moment als Clown "verkleidet" hat. Nun ja, sie hat sich einen Eimer auf den Kopf gezogen und sich das ganze Gesicht mit Filzstiften angemalt... ;-)
Am Montag sind wir zu meinen Großeltern gefahren und mussten gleich noch einmal Eier verstecken und suchen. Ich habe mich zum ersten mal daran versucht, selbst einen Fruit Crumble zu machen und ich muss sagen, dass er mir sehr gut gelungen ist ;-)

Mittlerweile hat mich der Alltag wieder voll und ganz eingeholt. Die letzte Woche war ziemlich stressig und es gab keine Tag, an dem ich keine Überstunden gemacht hätte. Nächste Woche wird hoffentlich wieder etwas entspannter, zu mal ich fast an jedem Abend schon eine sportliche Veranstaltung geplant habe. Es ist aber ab und an auch nützlich, einen Grund zu haben, pünktlich das Büro verlassen zu müssen.

Freitag, 14. März 2008

ICH HAB URLAUB

Jawohl, Ihr Lieben, Ihr habt richtig gehört! Ab heute darf ich dem schönen Nichtstun frönen! Bis zum Dienstag nach Ostern habe ich frei. Aber wer mich kennt, wird es sicherlich schon ahnen: ich werde die Zeit nicht faul auf dem Sofa verbringen (obwohl das im Moment sehr reizvoll klingt), sondern ein bisschen was unternehmen. Am Montag fahren Christian und ich nach Berlin! Bis Donnerstag werden wir die Stadt erkunden, zum Tropical Island fahren und uns verwöhnen lassen und ein vorerst letztes mal "Tanz der Vampire" ansehen, bevor das Musical Ende März abgesetzt wird. Ich werde ausführlich berichten ;-) Und ich muss sagen: ich fühle mich schon ein wenig Urlaubsreif.... Grad die letzten Tage waren sehr stressig, heute hätte ich sogar zum ersten mal fast meine Bahn nach Hause verpasst.

Die letzte Woche war auch mal wieder sehr ereignisreich. Das Turnier am Sonntag war schrecklich! Eine weitere Tänzerin ist am Samstag noch ausgefallen, so dass wir eigentlich mit nur sechs Paaren hätten antreten müssen. Die Dame, vom einen Paar, wo der Mann fehlte und der Herr vom anderen Paar, haben sich spontan am Sonntagmorgen in der Tanzschule getroffen um das erste mal zusammen zu tanzen. Die Halle in Mainz war wie immer - stickig, laut, mit Sammelumkleiden auf bzw. abgetrennt von der Fläche, ein Wirrwarr von Linien auf ebendieser und offenen Stellproben. Unsere Stellprobe war eine Katastrophe, bis zum Turnier konnten wir uns aber ein wenig fangen. Das Finale ist eigentlich sogar ganz gut gelaufen und alle Außenstehenden bestätigten eine Leistungssteigerung. Umso enttäuschter waren wir, als wir mit einer 3:2 Entscheidung auf dem 5. Platz landeten. Zur Krönung des Tages wurden wir mit eiskalten Duschen nach dem Turnier gestraft. Immerhin ist der Tag schön ausgeklungen, wir haben uns mit Burgern und Pommes im Star's belohnt. Morgen steht dann schon das nächste Turnier an. Im Normalfall wäre die Saison mit diesem Turnier beendet, aber dieses Jahr stehen danach noch einmal 3 Turniere bis Anfang Mai an. Es soll sich keiner wundern, dass die Motivation nicht mehr so hoch ist, wie zu Beginn der Saison.
Apropos, Training und Motivation... am Dienstag habe ich das kürzeste (aktive) Training in meiner Laufbahn als Tänzerin erlebt. Nach nur 3 Round-abouts hat mich Patrick ausgeknockt. Mit voller Wucht hat er meinen Ellbogen erwischt, der sich , verlängert durch meinen Unterarm, nahezu in meinen Kopf gebohrt hat und mir dabei noch die richtig die Kiefer zusammengehauen hat. Ich war so geschockt, dass ich nicht wusste, ob ich lachen oder heulen soll... Der Schädel hat mir aber doch ganz schön gebrummt ;-)

Am Mittwoch konnte ich aber halbwegs wieder geradeaus schauen und dem Theaterabend mit den Mädels von der Bank konnte nichts im Wege stehen. Wir sind mal wieder ins English Theater gegangen, es läuft schon wieder ein neues Stück. Es heißt "A Picasso" und spielt zur NS-Zeit. Picasso wird von einer Fräulein Fischer zu drei seiner, selbstverständlich beschlagnahmten, Bilder befragt, die für eine "Exhibition" benötigt werden. Das Stück hat uns sehr sehr gut gefallen. Tim Hardy ist ein fantastischer Schauspieler und auch Sonya Kraus, die zum ersten mal als Schauspielerin auf der Bühne steht, wirkt sehr authentisch. Ich kann wieder mal nur empfehlen, dem English Theatre einen Besuch abzustatten :-)

Samstag, 1. März 2008

Endlich Wochenende!

Nachdem für heute Sturm- und Orkanwarnungen ausgegeben wurden, plante ich zur Abwechslung mal einen ruhigen Samstag zu Hause ein. Endlich habe ich mal meine Festplatte aufgeräumt, DVDs zusammengebrannt, einen leckeren Tortellini-Auflauf improvisiert und mich fast über den Frühjahrsputz hergemacht, das war aber nun wirklich zu viel des Guten! Nach dem Badezimmer putzen und ein wenig Staubsaugen habe ich diesen Gedanken ganz schnell wieder aufgegeben! Insgesamt war es aber sehr angenehm, mal einen Tag auszuspannen, nachdem die letzten Wochenenden für Turniere und das Eurodance Festival verplant waren.

Drei Turniere der Oberliga sind mittlerweile getanzt und wir konnten uns auf dem 4. Platz etablieren. Das erste Turnier war aufgregend, wie jedes Jahr, da keiner wusste, wie die anderen Teams einzuschätzen sind und wie man selbst von den Wertungsrichtern eingeschätzt werden wird. Insgesamt ist das Niveau nicht besonders hoch diese Jahr, die meisten Mannschaften haben viele erfahrene Stammtänzer verloren und die verbliebenen Tänzer haben ziemlich mit den neuen Choreografien und dem hohen Tempo der Musik zu kämpfen. Mehrere Mannschaften treten nur mit 6 oder 8 Paaren an. Auch wir mussten - zum ersten Mal überhaupt - bei einem Turnier zu 7. tanzen, da Kaasi kurzfristig krank geworden ist. Zum dritten Turnier hatten wir wieder mit einem Ausfall zu kämpfen, doch Flo hat sich kurzfristig bereit erklärt, einzuspringen und hat nach über 9 Monaten Trainingspause und nur einer Trainingseinheit mit neuer Dame und neuer Position auf der Fläche gestanden. Auch wenn wir dieses Jahr nicht ganz oben mitspielen, sind wir stolz, mit all unseren "Küken" und "Neulingen" und trotz all der widrigen Umstände so eine tolle Leistung zeigen zu können. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist so gut wie nie und obwohl die Saison nicht einmal zur Hälfte rum ist (es liegen ja noch 5 Turniere vor uns, was einer regulären Turniersaison entspricht...), sind die Planungen fürs nächste Jahr schon in vollem Gange! Ich freu mich schon auf die nächsten zwei Turniere, die an den nächsten Wochenenden folgen.

In deer letzten Woche war ich zum zweiten mal beim Eurodancefestival im Europapark in Rust. Stefan und ich sind schon am Mittwoch hingefahren, damit wir ganz entspannt in die Workshops starten konnten. Wir haben uns den Luxus gegönnt im Parkeigenen Hotel zu übernachten. Das Zimmer war super, mit Blick auf die beleuchtete Fontäne im Innenhof. Das Frühstück war fantastisch und so reichhaltig, dass ich nicht einmal alles probieren konnte! Es gab Obstsalat, min. 5 verschiedene Quarks, ein Müslibüffett, Würstchen, Eier in allen Varianten, Brot und Brötchen in süß und salzig, eine Kuchentheke, alle vorstellbaren Tees und Säfte und und und. Für Mittags bzw. Tagsüber haben wir uns Obst und Kekse zum Essen mitgenommen, damit wir auch ja keinen Workshop ausfallen lassen müssen. Abends sind wir ins Dorf gefahren und haben uns spontan ein Restaurant ausgewählt. Vorallem am ersten Abend war es sehr sehr gut, auch wenn Stefan nicht den Salat probieren wollte ;-)
Am Donnerstag ging es dann gleich um 9:30 Uhr mit dem ersten Workshop los. Bis auf eine Discofox-Stunde haben wir nur Lateinworkshops besucht. Die Leveleinteilung wurde seit dem letzten Jahr ein wenig überarbeitet, so dass wir nur die neuen Level 3 und 4 besucht haben, die für Tänzer der D-/C-Klasse bzw. ab der B-Klasse ausgeschrieben waren. Im Endeffekt war das Niveau aber doch wieder sehr unterschiedlich. In einem Kurs waren alle Teilnehmer überfordert, während ein anderer eher eine bessere Tanzkreis-Stunde war. Unsere Trainer in diesem Jahr waren Maurizio Vescovo & Melinda Törökgyörgy, Holger Nitsche, Ralf und Olga Müller, Stefano DiFilippo & Anna Melnikova, Mario Spindler, Sergej Diemke & Katerina Timofeeva, Ute Streicher, Bianka Schreiber und - als absolutes Highlight - Bryan Watson und Carmen. Wir konnten sehr sehr viel mitnehmen in allen Workshops, haben neues gelernt über Musik und Musikinterpretation, haben interessante Übungsfolgen gemacht und ganz neue Muskeln kennengelernt ;-)
Abends waren natürlich wieder Shows angesagt. Die Zeit war immer fast ein wenig knapp. Die Workshops gingen immer bis 19:20 Uhr und mit Essen, Duschen, einen Moment entspannen und wieder zurück zur Halle fahren waren wir bis halb 10 gut beschäftigt. Die Shows waren einfach phantastisch! Ich muss natürlich wieder Bryan und Carmen hervorheben, denn die beiden sind einfach wahnsinnig gut. Das muss man einfach mal gesehen haben... Aber auch "unsere" übrigen Trainer haben uns mit ihren Darbietungen begeistert! Und eins ist schon mal klar: 2009 werden wir wieder dabei sein!!! (und hoffentlich wieder volle vier Tage und ohne anstrengende Altenburgfahrt am nächsten Tag...)

Nach diesen aufregenden Tagen kann einem der Alltag schon ganz schön grau und langweilig vorkommen. Aber zum Glück habe ich ja immer genug zu tun und musste die ganze Woche duchpowern. Zum Lesen bin ich so gut wie gar nicht gekommen, stecke immer noch mitten in meinem Spion-Krimi. Ich habe auch endlich meinen MP3-Player von der Reperatur zurück bekommen, so dass ich endlich, endlich wieder Morgens in der Bahn Musik hören kann!! Ich finde es nämlich ehrlich gesagt verdammt nervig, schon morgens quäkende Musik aus Handylautsprechern, Dauergespräche von Supermanagern und Handygespräche in die Türkei oder nach Indien, die bei denen man annehmen könnte, dass das Gegenüber keinen Verstärker hat, über mich ergehen zu lassen.

Samstag, 2. Februar 2008

Isch bin ja so uffjerescht!

So, morgen gehts endlich los! Das erste Turnier der Oberliga Süd der Lateinformationen steht an! Nach einem gute Dreivierteljahr müssen wir beweisen, wie gut wir trainiert haben. Außer uns treten acht Mannschaften aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen an, die meisten davn mit neuen Choreografien. Wir werden ein weiteres mal die Brazil zum Besten geben. Es wird sicherlich ein spannender und aufregender Tag werden. Heute steht noch einmal ein freies Training in der Tanzschule an und danach fahren wir zum Regionalliga Turnier in Heusenstamm. Leider haben wir in diesem Jahr nur einmal die Gelegenheit uns eine höhere Lateinliga anzusehen, aber das wollen wir wenigstens wahrnehmen!

Das Highlight der vergangenen Woche war natürlich das Annett Louisan Konzert in der Alten Oper. Verena hat mich schon am Eingang mit einer Flasche Sekt begrüßt ;-) Das Konzert war fantastisch! Die kleine Powerfrau hat die Halle zum Kochen gebracht. Ich muss gestehen, ich bin ein großer Fan von ihr, ich liebe ihre Stimme und die Texte sprechen mir aus dem Herzen. Sie hat fast alle Lieder vom ersten und vom aktuellen Album gespielt, es war sehr abswechslungsreich, mit vielen Powersongs, ein paar nachdenklichen Sachen und ein bisschen was zum Weinen ("Ende Dezember") war auch dabei. Auf den Gastmusiker hätte ich auch verzichten können, aber ansonsten war es ein gelungener Abend!

Ansonsten haben wir ordentlich trainiert, haben letztes Wochenende ein paar schöne Filme geschaut (Sonntag ist Sonnytag :-)) und ich war mal wieder shoppen *gg*. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich schon das nächste Weihnachtspräsent durchgelesen: "Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte" von einem meiner Lieblingsautoren, Ralf Isau. Am Anfang ist es mir recht schwer gefallen, reinzukommen. Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht, das später wieder aufgenommen wird. Insgesamt ist das Buch ganz gut gewesen, manche Stellen waren sehr kreativ und lustig, anderer waren mir zu moralisierend. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, er war sich nicht sicher, ob er ein Kinderbuch oder ein philosophisches Werk schreiben will... Nun habe ich noch einen Krimi von Weihnachten, dann muss wieder neuer Lesestoff her!

Donnerstag, 17. Januar 2008

Winterblues?!?

Diese Woche könnte man sehr beschreiben als "durchgängig äußerst bescheiden". Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber ich habe seit Montagmorgen schlechte Laune, bin müde, traurig und genervt. Ich hoffe einfach mal, dass es schnell vorbeigeht und ich die Woche als "Winterdepression" ablegen kann.
Im Prinzip war die Woche auch gar nicht so übel, mal von der Laune abgesehen. Montag war ich endlich mal wieder im Fitness-Studio, habe ein Check-up gemacht und einen neuen Trainingsplan zusammenstellen lassen. Das Training hat richtig gut getan! Anschließend waren wir noch im Carlitos um Steffis Geburtstag zu feiern! Sie hat einen tollen Cocktail bekommen und das absolute Highlight war der Strohhalm, der in Flammen aufgegangen ist ;-)
Dienstag hatten wir leider kein Training und sind stattdessen bei meinem Schatz eingefallen und haben Phase 10 gespielt, bis es eskaliert ist *gg*
Zudem lese ich zur Zeit ein sehr gutes Buch, das mir Stefan zu Weihnachten geschenkt hat. Es heißt "Die Eismalerin"und ist von der isländischen Autorin Kristin Marja Baldursdóttir. Es geht um eine Familie, die um 1900 auf Island lebt. Die Mutter hat sich in den Kopf gesetzt, allen ihren Kindern, auch den Mädchen, eine Schulbildung zu ermöglichen. Die jüngste Tochter, Karitas, kann sehr gut zeichnen und studiert in Kopenhagen. Als sie nach Island zurückkehrt, lernt sie den gutaussehenden Sigmar kennen und wird schwanger. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch zu malen und den Pflichten als Ehefrau und Mutter. Das Buch gefällt mir sehr gut, diese Kritik bringt es genau auf den Punkt:

"Eine faszinierende Geschichte, voller trauriger Momente und wunderbar skizzierter Charaktere. Ein Manifest für die Zähigkeit und raue Schönheit Islands und vor allem seiner Frauen. "

Zuvor habe ich "His Dark Materials" von Philipp Pullman gelesen. Der Goldene Kompass ist ja bereits vor Weihnachten im Kino angelaufen, aber ich muss sagen, dass ich nach den fantastischen Büchern mehr als enttäuscht war von der Verfilmung. Sie wird den phantasievollen Beschreibungen, den Charakteren und der komplexen Handlung, die schon fast einer eigenen Philosophie gleicht, absolut nicht gerecht. Die Bücher kann ich aber nur empfehlen!

Zwischendurch habe ich noch ein paar Bücher angefangen zu lesen, z.B. "Die Frau im Pelzmantel" von Martha Grimmes oder "Caspar Hauser", aber die habe ich ganz schnell wieder in die Ecke geworfen. Einen süßen Roman habe ich aber noch gelesen und zwar "Aber bitte mit Schokolade" von Meg Cabot (sie hat z.B. auch die Romanvorlage für "Plötzlich Prinzessin" verfasst). Es geht um eine Amerikanerin, die unsterblich verliebt ihren Freund, den sie immerhin einmal vorher gesehen hat, in London besucht. Natürlich geht alles schief was schief gehen kann: der Freund ist ein Arsch, sie muss in der Waschküche der Familie schlafen und ihr Freund hat der Family erzählt sie wäre fett. Zum Glück bietet ihre Freundin ihr einen Job auf einem Schloß in Frankreich an, wo sie tolle Tage verlebt und die Liebe ihres Lebens kennenlernt. Sehr amüsant geschrieben, tolle Unterhaltung an trüben Wintertage ;-)

Am letzten Freitag hat noch ein absolutes Highlight stattgefunden, von dem ich noch gar nicht berichtet habe! Ich war auf eine Schmuckparty! Zu Sekt, Lachshäppchen und Käsespießchen wurde uns fast vier Stunden lang die neueste Kollektion von Pierre Lang präsentiert. Es durfte alles angefasst, anprobiert und kombiniert werden und obendrein gab es noch etliche Tipps zum Styling von der Beraterin. Es war sehr lustig und wir haben alles ordentlich zugeschlagen. Zum Glück kommt der Schmuck (und die Rechnung....) erst in ein paar Wochen...

Siehste mal, jetzt wo ich an all die schönen Dinge gedacht habe, ist meine Laune gar nicht mehr so trübe... Dann schmeiss' ich mich doch gleich mal noch in meine Sportsachen und flitze eine Runde durchs Fitness-Studio!

Samstag, 12. Januar 2008

Push Ka Pi Shi Pie

Das neue Jahr hat kaum angefangen und es ist schon so viel passiert! Unsere Silvesterparty war sehr schön. Wir haben ein riesiges Schlemmerbüffet aufgebaut, an dem sich alle stärken konnten, haben zweimal Dinner for One geschaut (und es wird mit jedem mal lustiger ;-)), stundenlang Singstar gespielt (auch hier wird es immer besser, je öfter man spielt), die Jungs haben unzählige Raketen abgeschossen, was sie sich eigentlich hätten sparen können, da es so neblig war, dass man kaum etwas gesehen hat, haben mehrere Töpfe Feuerzangenbowle gebraut und einfach Spaß gehabt! Am Lustigsten waren unsere Unterhaltungen am frühen Morgen bevor alle ins Bett gefallen sind.

Das Arbeitsjahr hat sehr ruhig angefangen. Viele waren oder sind immer noch im Urlaub, die Projekte kommen erst so langsam ins Rollen und wir können uns auch mal Dingen widmen, die im stressigen Alltag zu kurz kommen.

Letzten Samstag war ich endlich einmal wieder mit meiner Mutter im Ballett in Wiesbaden. Das Staatsballett hat einen neuen Ballettdirektor, der schöne neue Akzente setzt. Er hat an der Palucca Schule gelernt, sein Stil ist sehr modern. Wir haben das Stück "Weiß wie der Mond" gesehen, das aus drei Teilen besteht. Im ersten Teil des Ballet-Abends wird eine Uraufführung zu Johann Sebastian Bachs Komposition "Musikalisches Opfer" gezeigt. Der zweite Teil basiert auf der Musik des russischen Komponisten Prokofjew mit seinen "Visions fugitives". Der dritte Teil hieß "No Cha Cha Cha" und stellt eine Persiflage auf Castingshows und den Drill und die erzwungenen Darstellungen von Emotionen im Leistungstanzen dar. Die ersten zwei Teile haben mir sehr gut gefallen, der dritte Teil war etwas langweilig und ohne die Erklärungen im Programm hätte ich ihn gar nicht verstanden... Fotos und interessante Pressemeldungen zum Stück gibt es hier .

Am Donnerstag stand dann schon ein nächstes kulturelles Highlight an: zusammen mit Kristin bin ich nach der Arbeit in English Theatre gegangen. Gespielt wurde "Five guys named Moe", ein Musical: fünf Moes (LITTLE MOE, EAT MOE, BIG MOE, NO MOE und FOUR EYED MOE) kommen aus dem Radio um dem armen NOMAX zu helfen, sich zu ändern und seine Freundin zurück zu gewinnen. Nomax muss viel über sich selbst, Frauen und Beziehungen lernen, bevor die Moes ihn wieder verlassen. Das Stück war sehr amüsant, die Band war super und die Darsteller haben klasse getanzt und gesungen. Die Animationsversuche des Publikums waren mir persönlich ein bisschen too much (das Singen war lustig und auch, dass einzelne Personen auf die Bühne gerufen wurden, aber eine Polonäse durch den ganzen Saal muss ja nicht sein...). Higlight war auf jeden Fall das Lied Push Ka Pi Shi Pie, was alle mitsingen mussten. Ich habe leider keine schöne Version bei Youtube gefunden, aber ich wollte euch das Lied nicht vorenthalten:
Weitere Infos zum Stück gibt es hier, es läuft noch bis 20. Januar.

Nun mache ich mich so langsam auf den Weg in die Tanzschule, denn heute findet unsere Straßparty statt, d.h. wir werden unsere Kostümen den letzten Schliff für die Saison geben und das Ganze in einen gemütlichen Abend übergehen lassen.