Dienstag, 22. November 2005

Back from Belfast

Hi everyone! I'm back in Dublin! Das Wochenende ist ueberlebt und ich kann mich wieder voll und ganz dem Uni-Stress hingeben! Es ist mittlerweile echt schwer einen Platz an einem Computer in der Uni zu finden und so habe ich jedes mal eine Menge E-mails zu beantworten, wenn es mir doch einmal gelingt. Zur Zeit ist es hier in Irland sehr sehr kalt, ich bin sehr froh, dass ich mir in Deutschland noch eine so dicke Winterjacke gekauft habe. Fuer das Wochenende ist sogar Schnee angesagt! Da ich sowieso schon in absoluter Weihnachtsstimmung bin, kommt mir das eigentlich sehr gelegen! Schade, dass ich keine Weihnachtsmusik mitgenommen habe! Ich muss mal die CDs von Teddy und Fergal durchsuchen, ob da was passendes dabei ist. Oder mag mir jemand schoene Lieder per mail schicken?!? ;-)

Freitag abend habe ich ausnahmsweise mal zu Hause verbracht. Nachdem ich mir ein sehr interessantes Essen (Reispfanne mit Pilzen, Kaese und Gurke, war gar net mal schlecht) gekocht und die Kueche aufgeraeumt hatte (was mal dringend notwendig, aber leider nicht von langer Dauer war, da es gestern schon wieder genauso aussah..), habe ich gemuetlich Fernseh geschaut. Nach 5 Episoden Simpson und Futurama kam "John Carpenter's Ghosts of Mars", was ich shcon min. 3mal angefangen habe zu schauen. Diesmal habe ich es sogar geschafft, das Ende mitzukriegen. Leider habe ich in der Werbung rumgeschaltet und bin bei einem Film namens "Boys don't cry" haengen geblieben, der mich doch sehr geschockt hat...:-( (siehe hier)

Am Samstag bin ich um 6 Uhr aufgestanden, da ich mit Eva und Katja zusammen nach Belfast waren wollte und wir wollte den ersten Bus um 8 Uhr nehmen, um auch viel vom Tag zu haben. Es war herrlich so frueh durch Dublin zu laufen, obwohl es so kalt war, und ich habe einen wunderschoenen Sonnenaufgang ueber dem Fluss Liffey gesehen. Die Fahrt haben wir mehr oder weniger verpennt, da alle noch muede waren. In Belfast angekommen, sind wir erst mal ein wenig durch die Strassen geirrt. Auf dem Weg zur Innenstadt haben wir die sehr schoene Opera gesehen und die Stadt hat uns allen auf Anhieb gut gefallen. Mit einem ganzen Stapel Informationsmaterial aus dem Tourist Information Center haben wir uns in ein Cafe gesetzt und ueberlegt, was wir so alles unternehmen wollen. Um 1 Uhr konnten wir dann endlich ins Hostel einchecken. Die Herberge nennt sich zwar "Paddys Palace", wie ein Palast wirkt sie aber ganz und gar nicht. Die Mitarbeiter haben sich auch nicht gerade vor Freundlichkeit ueberschlagen, aber wenigstens gibt es kostenloses Fruehstueck und die Lage ist auch ganz gut. Unser 8-er Zimmer sollten wir mit einer Gruppe Kanadier teilen, die zur Zeit als Lehrer in Schottland arbeiten.
Vom Hostel sind wir zurueck zum Touristenzentrum gelaufen, wo wir uns ein Taxi fuer eine der beliebten "Black Taxi Tours" bestellt haben, das uns 5 Minuten spaeter an der City Hall (was uebrigens auch ein sehr eindrucksvolles Gebauede ist, an dem ab Mittwoch ein grosser Weihnachtsmarkt stattfindet) abholen sollte. Ein bisschen enttaeuscht waren wir schon, als unser Guide gar kein typisches schwarzes Taxi fuhr, sondern "nur" einen silbernen Kleinbus (oder so was in der Art), aber wenn man drin sitzt, merkt man den Unterschied eigentlich gar nicht mehr. Als erstes sind wir an dem "Schiefen Turm von Belfast", der Albert Clock, vorbeigefahren, dann ging es ueber eine sehr schoene Bruecke zu der Werft von Harland & Wolff, in der 1912 die Titanic vom Stapel lief. Nach dem Bau der Titanic und ihrer Schwesternschiffe musste die Firma Tausende von Mitarbeitern entlassen und in einigen Jahren wird das Unternehmen wohl ganz schliessen muessen, da sie nicht mit der Konkurrenz im Osten mithalten koennen. Die beiden gelben Kraene Samson und Goliath, die heute schon ein Wahrzeichen der Stadt sind, sollen aber auch nach der Schliessung erhalten bleiben. Weiter ging es dann in ein protestantisches Viertel, die Shankhill Road. Hier sah man zum ersten mal, dass es doch noch Probleme in der Stadt gibt. Viele Fenster waren eingeschlagen, ab und zu sah man ausgebombte Haeuser und zugeklebte Fenster und Tueren. In einer Seitenstrasse erklaerte der Guide uns dann die Graffittis auf den Hauswaenden, die beruehmte Personen wie Cromwell und Ereignisse aus der Geschichte (z.B. battle of the Boyne) zeigten. An der Peacewall (der Berliner Mauer in Belfast) entlang ging es dann in ein katholisches Viertel.
Nach der Rundfahrt haben wir uns erst einmal einige Stunden dem Shopping hingegeben ;-). Zu meiner Freude gab es sogar einen Disney Store (mit wahnsinnigen Preisen!!). Als wir gegen 18 Uhr Hunger bekamen, haben wir uns ein schoenes asiatisches Restauran gesucht, wo das Essen auch wirklich ausgezeichnet war. Abends wollten wir dann eigentlich noch in ein Pub, aber wir haben uns schon so an den Smoking-Bann in Dublin gewoehnt, dass uns der Rauch im Pub wirklich zu unangenehm war! Also sind wir zurueck ins Hostel, wo wir uns noch stundenlang unterhalten haben. Mitten in der Nacht kam dann ein stinkender, besoffender Kerl in unser Zimmer gepolltert und war fest davon ueberzeugt, dass jemand in seinem Bett schlaeft. Nachdem er allen in die Augen geleuchtet hatte, hat er aber doch festgestellt, dass in seinem Bett nur sein Rucksack liegt...

Sonntag sind wir wieder mitten in der Nacht aufgestanden, da wir unbedingt eine Tour zum Giant Causeway machen wollten, die um 9:30Uhr in der Stadt losgehen sollte. Am Tag vorher hatten wir schon beschlossen, unseren Aufenthalt um einen Tag zu verlaengern, so dass wir nicht alles Gepaeck mitschleppen mussten. Die Suche nach dem Bus erwies sich dann als etwas komplizierter als erwartet, aber es ist uns gelungen, an Board zu kommen. Der Fahrer machte noch mal eine kleine Rundfahrt durch die Stadt, bevor wir im dicksten Nebel raus aus Belfast fuhren. Als wir hoeher in die Berge kamen, wurde es aber wunderschoen sonnig und wir hatten einen tollen Block auf schoene Buchten und schoene gruene Landschaften. Endlich wurde uns auch gesagt, was die Punkte auf den Schafen bedeuten: gruen markierte Schafe sind katholisch, rote sind evangelisch und blaue sind schwul ;-) Eva und ich haben die halbe Fahrt damit zu gebracht, den Dialekt des Fahrers zu analysieren und zu imitieren. Die sprechen da oben einfach zu suess!! ;-) Auf der Kuestenstrasse entlang fuhren wir durch viele suesse Orte, die ich mir nicht merken konnte. Gegen Mittag kamen wir dann an der Carrick-a-rede Rope Bridge, einer Haengebruecke, die eine kleine Insel mit dem Festland verbindet, die aber im Oktober abgehaengt wird, so dass wir sie folglich nicht sehen konnten. :-) Dennoch hatte man einen schoenen Ausblick und wenn es ganz klar gewesen waere, haetten wir bis nach Schottland schauen konnen. Weiter ging es in einen kleinen Ort, wo wir in einem Pub zu Mittag gegessen haben. Gegen 13:30 Uhr kamen wir dann endlich am Giant's Causeway an. Wikipedia erklaert am Besten was das ist: "Er besteht aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die von einem Vulkanausbruch vor etwa 60 Millionen Jahren stammen. Die meisten Steine sind sechseckig, einige haben jedoch vier, fünf, sieben oder acht Ecken. Die größten der Steinbrocken sind bis zu 12 Metern hoch und die Lava ist an manchen Stellen bis 25 Meter dick. Der Giant's Causeway führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und endet im Meer.
Nach einer irischen Legende soll der Damm vom Riesen Finn MacCumhaill erschaffen worden sein, der die Steine aufgetürmt hat, um trockenen Fußes nach Schottland marschieren zu können, wo er die Tochter des dort ansässigen Riesen ehelichen wollte."

Ja, wir sind 2 Stunden auf dem Wanderweg gelaufen und haben Fotos von allen moeglichen Perspektiven gemacht. Die Steine sind wirklich eindrucksvoll und ich bin sehr froh, dass wir diesen Ausflug gemacht haben!
Um 15 Uhr sind wir weiter zu der Bushmill Whiskey-Brennerei gefahren, wo wir alles ueber die Herstellung des "Wasser des Lebens" lernen konnten und am Ende auch noch einen "Hot Toddy", eine Mischung aus Whiskey, Wasser, Zucker und Zimt, probieren durften. Die Rueckfahrt haben wir mehr oder weniger verpennt....

Montag morgen sind wir wieder recht frueh aufgestanden, da wir noch viel vorhatten! Erst haben wir die Queens University besichtigt, ein sehr schoenes Backsteingebaeude aus dem 18. Jahrhundert, dann sind wir weiter zum botanischen Garten. Der war aber ganz anders als wir ihn uns vorgestellt hatten... Die meisten Gewaechshaeuser waren geschlossen und draussen gab es auch nicht viel zu sehen. Also sind wir noch mal in die Stadt getigert um noch ein paar Plaetze zu sehen und Fotos zu machen. Wir haben dann sogar noch einen Starbucks gefunden, wo es super suessen Eggnogg Latte gab. Aehm ja, interessant, aber ich wuerde ihn nicht nochmal nehmen! Um 11 Uhr haben wir dann ausgecheckt und da wir an der Station noch viel Zeit hatten, haben wir noch eine leckere Suppe gegessen.

Belfast ist auf jeden Fall eine sehr interessante Stadt und es lohnt sich dort hin zu fahren! Ich koennte noch viel mehr erzaehlen, was wir alles gemacht und gesehen haben, aber ich glaube, die wenigsten kommen ueberhaupt an diesem Punkt an... Also schliesse ich mit den ueblichen Fotos!

Impressionen vom Hostel und von der Stadt an sich









Die Giant's Causway Tour











Und in der Whiskey Distillery


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