Montag, 21. Juni 2010

Unterwegs im wilden Westen

Endlich ist es so weit: wir sind auf großer Reise durch den Westen der USA. Heute haben wir sehr aktiv den vierte Tag hinter uns gebracht und da wir heute endlich einmal kostenfreies Internet im Hotel haben, muss ich die Gelegenheit nutzen, um euch auf den neusten Stand zu bringen.

Am Mittwoch, den 16. Juni sollte es also endlich los gehen. Die Tage zuvor sind mit Planen und Packen sehr schnell vergangen und ganz plötzlich war es auch schon Zeit zum Flughafen zu fahren. Das Einchecken hat wunderbar geklappt, unsere Plätze waren ja schon vor reserviert und die Koffer waren auch noch leicht genug :-) (Muss ja noch Platz zum Shoppen bleiben...). Wir konnten auch pünktlich ins Flugzeug einsteigen, allerdings mussten wir dann noch auf Anschlußreisende warten und dann hat es ewig gedauert, bis wir endlich Starterlaubnis hatte. Mit fast 1,5 Stunden Verspätung ging es dann endlich in Richtung Los Angeles. Der Flug dauerte knapp 11 1/2 Stunden. Wir waren zwar mit Essen und Unterhaltung bestens versorgt, dennoch konnte ich irgendwann einfach nicht mehr sitzen. Gegen 17:30 Uhr sind wir dann endlich in L.A. gelandet - bei strahlendem Sonnenschein und knapp 25 Grad :-) Bei der Immigration und bei der Kofferausgabe hat alles geklappt und wir konnten mit dem Bus zum Autoverleih fahren. Schon am Flughafen war alles viel größer, breiter, weitläufiger als es bei uns sein könnte. Bei der Autovermietung durften wir uns einen beliebigen Wagen aussuchen, wir haben uns für einen leuchtend blauen Toyota entschieden, der genug Platz für all unser Gepäck hat. Mit dem Navi bewaffnet ging es dann zu unserem Hotel, dem Crowne Plaza LAX, ganz in der Nähe des Flughafens. Ich konnte nur staunen über die riesigen Gebäude, die breiten (menschenleeren) Straßen, die vielen Autos,..., einfach wahnsinn! Das Hotel war gut zu finden, das Parkhaus ist mir 12$ pro Tag beinahe ein Schnäppchen und mit unserem Zimmer konnten wir mehr als zufrieden sein. Wir haben noch eine kurze Rundfahrt durch die Gegend gemacht um etwas zu Essen zu suchen, da wir aber nicht genau wussten, was wir wollten und es auch immer später und wir immer müder wurden, haben wir nur noch schnell was zu trinken geholt und sind ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen sollten wir uns schon um 8 Uhr mit der Reiseleitung treffen. Wir waren da (kein Problem, wenn man schon um 6 Uhr hellwach ist), allerdings keiner von der Agency. Also haben wir nach einer halben Stunde mal bei der Rezeption nachgefragt, die gleich für uns tätig geworden ist, Einen Starbucks Kaffee später war endlich eine junge Frau von dem Unternehmen da und hat uns unsere Hotelgutscheine gebracht und uns noch einige Tipps gegeben. Sie hat uns auch noch erfolgreich davon überzeugt, dass wir unbedingt einen Helikopter-Rundflug über den Grand Canyon machen wollen. Für 150$ wieder ein richtiges Schnäppchen ;-)
Gegen halb 11 konnten wir dann endlich in den ersten Tag unseres Urlaubs starten. Das Wetter war mittlerweile auch absolut perfekt, die Wolken, die am Morgen noch da waren, hatten sich alle verzogen und wir konnten bei herrlichem Sonnenschein in die Stadt starten. Als erstes wollten wir uns Hollywood anschauen. Wir sind erst eine Weile über den Mullholand Drive gefahren, von aus man einen herrlichen Blick über die Stadt und die schönen Villen rund um Hollyowod hatte. Von unserem Parkplatz aus sind wir über den Walk of Fame zum Chines Theatre gelaufen, wo jedes Jahr die Oscar Verleihungen stattfinden. Irgendwie ist der Strip gar nicht so groß und glamurös, wie man sich das immer vorstellt. Es war ein Souvenirgeschäft ans andere gereiht und außer Touristen, die in Scharen durch die Gegend gezogen sind, gab es nichts zu sehen. Aber wir konnten ein Foto mit einem Riesen-Shrek machen :-D Nachdem wir noch eine Weile durch ein Shopping Center mit Blick auf das berühmte Hollywood Zeichen gewandert sind, sind wir weiter zum Rodeo Drive gefahren - DER Einkaufsstraße für alle Designerwaren. Es war herrlich bei dem schönen Wetter die Straße lang zu schlendern, die Schaufenster zu begutachten und die Leute zu beobachten. Schade, dass das mit dem Millionär werden nicht geklappt hat, sonst hätten wir auch noch Shoppen gehen können ;-)
Unser nächster Stopp war Farmers Market, einer Markthalle/Markplatz mit vielen Ständen, an denen man kuriose Dinge kaufen konnte. Es gab exotisches Obst, schicke Bäcker und Konditoreien, Fleisch und Fisch in allen Varianten, Nüsse, scharfe Soßen, asiatische und mexikanische Spezialitäten und und und. Neben an war praktischerweise gleich noch ein Shopping Center, was wir uns auch noch angeschaut haben. :-) Es ist hier alles einfach so groß, so raumgreifend, es gibt überall was zu schauen und zu entdecken und man muss sich einfach wohlfühlen! Als nächstes sind wir zu den Tear Pitts weiter gefahren, riesigen Teerseen mitten in der Stadt, die ziemlich gestunken und heiß gebrodelt haben. Bei Erdbeben ist mit den Dingern wohl nicht zu spaßen.... Zum Dinner wollten wir eigentlich in die Olvera Street fahre, dem ursprünglichen Stadtzentrum, in dem sich unzählige mexikanische Restaurants und Bars angesiedelt haben. Als wir allerdings die Parkpreise gesehen haben, mussten wir uns spontan umentscheiden. Lieber haben wir uns eine riesige Pizza genehmigt, bevor wir zurück ins Hotel gefahren sind.


Am Freitag waren wir schon wieder so früh auf, so dass wir schon um halb acht zu unserer Tagesetappe aufbrechen konnten. Als erstes mussten wir uns aber erst mal in einem Supermarkt mit einer Kühlbox und Essen und Trinken für unterwegs eindecken (man will ja verpflegt sein). Das Tagesziel hieß Palm Springs und wir hatten nur knapp 2 Stunde Autofahrt vor uns. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer riesigen Outlet Mall vorbei, die wir natürlich gleich mal besuchen mussten. Tanja und ich haben uns beide für einen identischen Geldbeutel von Fossil entschieden und ich habe nun endlich eine neue Uhr (und noch dazu eine sehr schöne!). Palm Springs liegt mitten in der Wüste, es gibt nichts außer Sand und Windräder, bis schließlich dieser Ort auftaucht, Die Stadt besteht nahezu nur aus Hotels, Golfplätzen, Shops und Restaurants. Im Winter ist sie wohl vor allem bei Rentnern sehr beliebt, jetzt waren viele Läden geschlossen. Nachdem wir in ein wunderschönes Hotel am Stadtrand eingechekt hatten, sind wir gleich noch mal losgezogen um mit der Tramway auf den Mount Jacinto hochzufahren. 10 Minuten sind wir mit einer rotierenden Gondel den Berg hochgefahren, fragt mich nicht wie viele Meter wir zurück gelegt haben. Von der Seilbahnstation aus konnte man einen schönen Nature Trail durch den Wald ablaufen. Wir haben riesige Tannenzapfen gesehen, an Bäumen geschnuppert, die nach Vanille geduftet haben und ein Eichhörnchen beim Fressen beobachtet. Nach der Talfahrt sind wir schnurstracks an den fantastischen Pool des Hotels gezogen um noch ein bisschen zu schwimmen und in der Sonne zu liegen. Die Sonne geht hier zwar schon gegen 20 Uhr unter, es bleibt aber weiter angenehm warm. So muss Urlaub sein :-) Am Abend sind wir noch eine Weile durch den Ort gezogen, der erstaunlicherweise so langsam zum Leben erwacht ist. Sogar einkaufen gehe konnte man Abends um 21 Uhr noch!

Das schöne Hotel wollten wir gar nicht gerne verlassen, aber wir haben ja noch einiges an Programm vor uns! Am Samstag waren wir wieder sehr zeitig auf und wir haben uns gleich auf den Weg gemacht. Bereits gegen 8:30 Uhr waren wir am Joshua Tree Park angekommen, dem ersten Nationalpark, den wir besichtigen wollten. Nachdem wir unseren Nationalparkpass erstanden hatten, konnte es los gehen. Durch eine faszinierende Wüstenlandschaft mit den skurilen Joshua-Bäumen sind wir zu unserem ersten Stopp gefahren, von dem aus wir eine Wanderung machen wollten. Durch Sanddünen und große Felsen mussten wir klettern um alle View Points zu sehen. Unterwegs sind uns etliche Salamander über den Weg gelaufen und wir hatten viel Spaß daran, die schönen Bäume und Kakteen zu bestaunen. Mit dem Auto ging es dann weiter durch den Park. Wir haben immer mal wieder angehalten, wenn wir besonders schöne Kakteen oder Felsen gesehen haben. Interessant war auch, wie sich die Landschaft innerhalb des Parks verändert hat, je tiefer wir kamen, desto weniger Joshua-Bäume und um so mehr Kakteen gab es. Am Ausgang des Parks gab es noch einen Kakteengarten mit Teddy-Kakteen (keine Ahnung, wie ie wirklich heißen), die zwar sehr kuschelig aussahen, die wir aber lieber nicht berühren wollten ;-)
Über die Interstate sind wir dann weiter in Richtung Phoenix gefahren. Etliche Kilometer sind wir durch immer gleiche Wüstenlandschaften gefahren, bergauf und bergab, bis wir endlich in Scottsdale angekommen sind. DIe Temperaturen waren hier fast unerträglich heiß (um die 40 Grad), also beschlossen wir uns erst mal am Pool auszuruhen. Das Hotel bestand aus vielen kleinen Einzelgebäuden und jeder Komplex hat einen Pool umfasst. Nachdem die Sonne untergegangen war, sind wir noch mal in die Innenstadt gefahren. In meinem Reiseführer stand, dass Scottsdale quasi die olympisch Meisterschaft für Shoping-Begeisterte sei und das ist absolut nicht übertrieben. Das Fashion Island ist ein Komplex, das mehrere Straße umfasst. Bei uns kann man sich so was gar nicht vorstellen, wir hätten gar keinen Platz dafür! Wir konnten uns gar nicht satt sehen und sind erst einmal etwas ziellos durch das Center gezogen. Schließlich haben wir uns doch für ein Abendbrot bei einem Burgerladen entschieden, nachdem wir einfach nur papp satt waren. Anschließend sind wir noch ein bisschen durch die Läden gebummelt und bei immer noch knapp 30 Grad zurück ins Hotel gefahren.

Vom Grand Canyon werde ich dann nach unserem Helikopter-Rundflug morgen berichten ;-) Wir sind sehr gespannt!

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